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AFP

Auf unserer Erde kommt es ständig zu größeren und kleineren Beben des Bodens. Das ist normal, kann im schlimmsten Fall aber eine echte Katastrophe werden. Besonders dann, wenn die Menschen in den betroffenen Regionen zu spät gewarnt werden. Forschern gelang es jetzt die Messung von Erdbeben zu revolutionieren – mit Hilfe von Glasfaserkabeln.

Die genaue Aufzeichnung und Auswertung von Bodenbewegungen ist bis heute alles andere als leicht und hat sich in den letzten hundert Jahren kaum verändert. Gemessen wird mit einem so genannten Seismographen oder Seismometer. Er besteht vereinfacht gesagt aus einer trägen Masse, die an einer Federaufhängung befestigt wird. Kommt es nun zu Aktivitäten der Erde bleibt die Masse in Ruhe, ihr Gehäuse aber gerät in Schwingung. Die Messung erfolgt zwar präzise, allerdings lokal begrenzt. Was somit an Land schon ein Problem ist, das wird im Wasser zu einer echten Herausforderung.

Revolution durch Glasfaser

Einer Gruppe von Forschern ist kürzlich eine echte Revolution gelungen. Sie konnten zeigen, dass ganz normale Glasfaserkabel extrem genau seismographische Aktivitäten messen können. Der Grund: Sie werden mechanisch von den Bodenbewegungen verformt – leicht gestreckt, gedehnt oder zusammengedrückt. Strahlt man nun mit einem Laser in das Kabel, führt die Bewegung der kleinen Partikel in ihm zu einer veränderten Streuung des Lichts, die gemessen werden kann.

Messung über längere Distanzen

Eine britisch-italienische und eine deutsche Forschergruppe konnten die Genauigkeit dieser Messmethode nun beweisen. Der große Vorteil: herkömmliche Geräte könnten Bewegungen nur dort aufzeichnen, wo sie positioniert sind. Glasfaserkabel können das auf ihrer ganzen Länge von oft mehreren Kilometern tun. Das ist besonders bei Unterseebeben im Wasser von großem Vorteil, denn die bisherigen Verfahren sind teuer und aufwendig. Damit können nun viel mehr Orte als zuvor auf Bodenbewegungen getestet werden. Bei Unterseebeben, Vulkanausbrüchen oder Erdbeben könnten diese Verfahren sogar Menschenleben retten.

Quellen: Nature Communications, Science und Faz