Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Seit einigen Jahren nimmt die Biodiversität durch die Aktivitäten des Menschen messbar und mit gravierenden Folgen für die ganze Welt ab. Das nationale Wildpflanzenschutzprojekt WIPs-De II des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück versucht dem entgegenzuwirken und wurde wie das Vorgängerprojekt, WIPs-De I, im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Mit seinen überregional bedeutenden und öffentlichkeitswirksam dargestellten Projektinhalten werde im Botanischen Garten der Universität Osnabrück ein wichtiges Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt, so die Jurorinnen und Juroren des Wettbewerbs. Bereits das Vorgängerprojekt, WIPs-De I, dessen Aufbau der Botanische Garten initiiert hatte, wurde 2018 für das Engagement der beteiligten Projektpartner aus Berlin, Karlsruhe, Mainz, Regensburg, Potsdam und Osnabrück im botanischen Artenschutz ausgezeichnet.
Geringer Niederschlag wird spürbar
Der Grund des Projektes ist klar: Aktuell werden die Auswirkungen von zu geringen Niederschlagsmengen auf die biologische Vielfalt spürbar. Es wird daher immer dringender, die noch verbliebenen und immer seltener werdenden Wildpflanzenpopulationen zu sichern. Ein Projektziel besteht darin, bundesweit von verschiedenen Populationen gefährdeter und vom Aussterben bedrohter nationaler Verantwortungsarten Saatgut am Wildstandort zu sammeln und in der Saatgutgenbank des Botanischen Gartens Osnabrück für weitere Naturschutzmaßnahmen und auch Forschungsarbeiten zu sichern. Bislang wurden im Zuge umfangreicher Exkursionen in den Wildpflanzenschutzprojekten WIPs-De I und II über 2.500 Saatgutproben von 55 Arten, für die Deutschland international die Verantwortung zu deren Schutz übernommen hat, gewonnen. Doch beim ‚Einfrieren‘ der Samen bleibt es nicht: Es werden in den beteiligten Botanischen Gärten Erhaltungskulturen besonders schützenswerter Verantwortungsarten angelegt. So auch vor dem Unigebäude des Fachbereichs Biologie auf der neuen Biodiversitätsfläche am Westerberg. Inmitten der neu angelegten Wildblumenwiese, für die regionales Wildpflanzensaatgut verwendet wurde, werden dieses Jahr im Herbst von verschiedenen nationalen Verantwortungsarten Pflanzen ausgebracht.
Zur Artenvielfalt beitragen
„Der Botanische Garten der Universität Osnabrück freut sich, dass die Biologie vor ihrer eigenen Haustür zum Schutz und der Erhöhung der Biodiversität beiträgt. Hierdurch wird die Attraktivität für Blütenbestäuber erhöht und damit auch für zunehmend gefährdete Insektenarten neuer Lebensraum am Westerberg erschaffen“, so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Leiterin des Botanischen Gartens.
Über die Auszeichnung freuen sich (v.l.) Dr. Peter Borgmann, Silvia Oevermann und die Leiterin des Botanischen Gartens Prof. Dr. Sabine Zachgo. / Foto: Universität Osnabrück, Nikolai Friesen.