Die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Osnabrück hat in der vergangenen Woche in Kooperation mit der Ursulaschule und der Domschule das dritte Fußballturnier unter dem Motto „Rundum Fair – Faire Fußbälle in Osnabrücker Schulen“ ausgerichtet. Hiermit soll ein Zeichen für Menschenrechte gesetzt werden. Den Startschuss zum Turnier gab Oberbürgermeisterin Katharina Pötter.
Mit dem Fußballturnier wird ein Zeichen für globales Fairplay gesetzt. Im Fokus liegen dabei die Produktionsbedingungen von Sportbällen. Teilgenommen haben Teams von der Ursulaschule, Domschule, Oberschule am Sonnenhügel, Gesamtschule Schinkel, Erich-Maria-Remarque Schule, Angelaschule, Thomas-Morus-Schule, dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium, der Integrierten Gesamtschule Osnabrück und dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium. Gewonnen hat die Gesamtschule Schinkel, die damit im kommenden Jahr Gastgeberin der vierten Auflage des Turniers sein wird.
Dritte Ausgabe
Bereits am 18. Mai 2022 hat der erste Fair Trade-Fußball-Cup der Osnabrücker Schulen am Graf-Stauffenberg-Gymnasium stattgefunden. Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Osnabrück sowie die Süd Nord Beratung sind Mitveranstalter des Turniers und haben ein Begleitprogramm mit sportlichen Aktivitäten organisiert. Wer gerade nicht selbst auf dem Platz stand und auf Torejagd ging, konnte sich in den Disziplinen Schussgeschwindigkeit, Torwandschießen, Fußball-Parcours auf Zeit sowie Balljonglage messen.
Fair produzierte Bälle im Einsatz
Die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Osnabrück fordert den Einsatz von fair produzierten Sportbällen an jeder Osnabrücker Schule. „Mit einer Umstellung hin zu einer fairen Ballbeschaffung garantieren Schulen nicht nur, dass ihr Beschaffungswesen nicht auf Ausbeutung und Umweltzerstörung beruht, sondern erfüllen auch einen wichtigen Bildungsauftrag“, sagt Dirk Steinmeyer, Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Osnabrück.
Egal ob im Fußball, Volleyball, Basketball oder Rugby: Die meisten Menschen wissen nicht viel über den Hauptdarsteller jedes Spiels – den Ball. Die Bälle sind oftmals handgemacht, meist von Leuten mit langen Arbeitszeiten und schlechten Arbeitsbedingungen. Handgefertigte Fußbälle werden überwiegend in Pakistan produziert. Insgesamt sind rund 40.000 Menschen in Pakistan in der Fußballindustrie tätig. Es ist üblich, dass Näherinnen und Näher nicht pro Stunde, sondern pro Ball bezahlt werden.
Unbezahlte Überstunden sind an der Tagesordnung und die Gehälter liegen meist weit unter den gesetzlichen Mindestlöhnen. Um von der Fußballproduktion leben zu können, arbeiten viele Näherinnen und Näher das Wochenende durch – bis zu zwölf Stunden pro Tag. Aus Armut werden die Eltern gezwungen, auch ihre Kinder arbeiten zu lassen, um das Familien-Einkommen zu steigern. Kinderarbeit in der Fertigung von handgemachten Sportbällen ist weit verbreitet.
Bevor sie selbst gegen den Ball traten, wurde den Schülerinnen und Schülern in der Domturnhalle sehr plastisch gezeigt, dass die Menschen, die die viele Arbeit in die Produktion der Bälle stecken auch die diejenigen sind, die in der Kette bis hin zum Vertrieb an den Endkunden am wenigsten verdienen.