Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet nach Möglichkeit jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Früher der Normalfall, jetzt eine kleine Besonderheit: Nachdem es in den vergangenen drei Jahren wegen der Zugangsbeschränkungen in der Pandemie nicht möglich war, hat sich das Klinikum Osnabrück dieses Jahr wieder mit zwei „Erste Hilfe für Kinder“-Kursen am Ferienpass der Stadt Osnabrück beteiligt.
Wie vor der Corona-bedingten Unterbrechung wurden die beiden Sommerferienkurse wieder vom Anästhesisten und Notfallmediziner Dr. Guido Teckemeyer geleitet, der als Oberarzt im Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin des Klinikums arbeitet. Nachdem er 2011 den Kurs gestartet hat, waren es für ihn diesmal sein 19. und 20. Ferienpass-Kurs. Beide Angebote waren erneut bis auf den letzten Platz ausgebucht. Weil sich jeweils noch mehrere nicht angemeldete Kinder beteiligen durften, waren insgesamt über 50 Mädchen und Jungen dabei.
Viele Altersklassen mit dabei
Auffallend war nach Angaben von Teckemeyer die große Spannbreite bei den Altersstufen: Kinder aus der Grundschule waren in den Kursen ebenso vertreten wie Mädchen und Jungen bis hoch zur achten Jahrgangsstufe. Wie eine Schülerin sagte, hatte sie bei der Entscheidung für das Ferienangebot durchaus bereits das Thema Berufsorientierung im Blick. „Mich interessiert Medizin, so dass ich mir einen Eindruck von der Arbeit in einem Krankenhaus verschaffen wollte“, meinte sie.
Überblick über das Rettungssystem
Damit war sie in dem Ferienkurs bestens aufgehoben. Neben Grundlagen der Ersten Hilfe und richtigem Verhalten bei Unfällen und beim Absetzen von Notrufen stand in dem mehrstündigen Angebot nämlich auch ein Rundgang durch das Klinikum mit einem Besuch des Notaufnahmezentrums und der Rettungswagenhalle auf dem Programm. In der Abteilung für Notfallmedizin, die an 365 Tagen pro Jahr rund um die Uhr geöffnet ist, wurden den Kindern u.a. Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt und sie erhielten einen Überblick über das System der Rettungskette.
Auch der Krankenwagen darf nicht fehlen
Es war auch dafür gesorgt, dass sich die Mädchen und Jungen dabei einen Rettungswagen ansehen durften. Weil nicht alle auf einmal in einen solchen Wagen passten, waren sie dabei in Gruppen eingeteilt. Während die einen das Fahrzeug besichtigten, übten andere das Hochheben und Wegtragen von Verletzten.
Keine Angst bei Wundversorgung
Weitere Bestandteile der Kurse waren das Anlegen von Verbänden, Erste Hilfe am Unfallort und das richtige Absetzen von Notrufen. „Es kommt immer wieder vor, dass Kinder die Ersten an einem Unfallort sind – beispielsweise bei Haushaltsunfällen, wenn sie allein mit der Mutter oder dem Vater zuhause sind“, so Teckemeyer. „Es ist sehr wichtig, dass sie den Notruf 112 kennen und wissen, welche Angaben sie dabei machen müssen. Aber Kinder können auch direkt Hilfe leisten und viele von ihnen wollen es in solchen Situationen auch. Ansatz unserer Kurse ist es deswegen, dass wir ihnen zeigen, was gemacht werden kann – und dass sie keine Angst davor haben müssen.“
Viel Verbandsmaterial
Teckemeyer wurde in den Kursen wieder von weiteren Mitarbeitenden aus dem Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin unterstützt. Beim zweiten Termin übten er und Alica van der Veen, Fachfrau für Intensiv-und Anästhesiepflege, das Anlegen von Verbänden mit den Kindern. Dabei wurde zunächst das Anlegen von Hand-, Ellenbogen- und Kopfverbänden gezeigt und dann durften sich die Kinder jeweils zu zweit gegenseitig darin üben. Weil es im zweiten Kurs eine ungerade Teilnehmerzahl war, gingen Greta (11), Jakob (8) und Jonas (10) im Trio ans Werk. Im Ergebnis trugen die drei eine Menge Verbände – und hatten noch mehr Spaß.
Ferienpass-Kurse „Erste Hilfe für Kinder“ im Klinikum: Alica van der Veen und Dr. Guido Teckemeyer übten dabei mit den Mädchen und Jungen auch das Anlegen von Verbänden. / Foto: Jens Lintel