Es passieren jeden Tag viele schlimme Dinge – aber auch viele gute. Leider schaffen es die schönen Nachrichten viel zu selten in die Presse. Das wird sich jetzt ändern, denn die HASEPOST berichtet jeden Tag über mindestens eine „Gute Nachricht“ aus der Region und aller Welt.
Sabine Stuck weiß ziemlich genau, was auf die Führungskräfte von morgen zukommt: Sie müssen Überzeugungsarbeit leisten, Mitarbeiter coachen und zur Selbstführung befähigen.
Mit ihrer Abschlussarbeit „Führung 4.0 – Wie verändert die neue Arbeitswelt die Rolle der Führung?“, überzeugte die Absolventin des Master-Studiengangs Business Management der Hochschule Osnabrück die Jury des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) und gewann den mit 2000 Euro dotieren Nachwuchsförderpreis 2019.
Damit habe sie überhaupt nicht gerechnet, betonte Stuck, die mit zwei weiteren Absolventen anderer Hochschulen für den Preis nominiert war, der während der „Nacht der Personaler“ in Berlin verliehen wurde.
Arbeitswelt verändert sich
„In meiner Masterarbeit untersuche ich, wie sich die Einflussmöglichkeiten von Führungskräften derzeit wandeln. Durch die Megatrends Digitalisierung, Globalisierung, Wandel zur Wissensgesellschaft, demografischer Wandel und Wertewandel verändert sich die Arbeitswelt grundlegend.“ Arbeit werde flexibler, Zusammenarbeit erfolge immer häufiger virtuell und Hierarchien würden zunehmend aufgebrochen. Gleichzeitig rücke Wissensarbeit stärker in den Fokus der Wertschöpfung von Unternehmen, so die Preisträgerin, die sich im Studium auf Personalmanagement und Change Management spezialisiert hat.
„Die Führung in den Unternehmen verändert sich rasant. Frau Stuck hat ein höchst aktuelles Thema bearbeitet. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie sich Trends wie die Digitalisierung tatsächlich in der Praxis auswirken“, unterstreicht Prof. Dr. Nicole Böhmer, die die Arbeit betreute.
Direkte Interaktion wird erschwert
In Interviews mit zehn Führungskräften aus fünf deutschen Unternehmen kristallisierte sich heraus, dass die Flexibilisierung der Arbeit und die virtuelle Zusammenarbeit die direkte Interaktion erschweren. Entscheidungen würden durch die Mitarbeitenden zunehmend in Frage gestellt. Stuck schlussfolgert: „Deshalb wird es immer wichtiger den Mitarbeitenden von Entscheidungen zu überzeugen.“
Die Veränderungen in der Arbeitswelt führen zu neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden und veränderten Machtstrukturen. „Führungskräfte erfahren zum Teil, dass sie nicht mehr nur aufgrund ihrer Position Macht und Einfluss ausüben können“, erläutert Stuck.
„Die hohe Praxisnähe und Aktualität der Abschlussarbeit zeigt wie relevant die Themen sind, die im Master-Programm Business Management diskutiert werden“, so die Studiengangbeauftragte Prof. Dr. Heike Schinnenburg.
Stuck zufolge sollte die Führungskraft zukünftig die Rolle des Coaches und Rahmengebers einnehmen. „Die Abgabe von Verantwortung, die Förderung der Selbstführung und eine vertrauensvolle Beziehung stellen zentrale Facetten der Führung 4.0 dar.“