Die winterliche Straßenräumung in der Region Osnabrück ist immer wieder ein Thema. Im niederbayerischen Dingolfing nimmt das Thema eine unkonventionelle Wendung: Anstelle von herkömmlichem Streusalz setzt der Winterdienst dort nun auf Gurkenwasser – eine geniale und umweltfreundliche Idee, die sich als äußerst wirkungsvoll erweist.
Das Gurkenwasser wird aus dem Werk der Firma Develey in Dingolfing gewonnen, wo jährlich etwa 17.000 Tonnen Gurken zu Gewürzgurken verarbeitet werden. Diese Gurken lagern nach der Ernte bis zur Verarbeitung in rund 1.000 Silos, die mit Salzwasser versetzt sind. Traditionell wurde das Abwasser aus der Gurkenproduktion über die hauseigene Kläranlage entsorgt. Nun dient es als innovative Alternative zum herkömmlichen Streusalz.
180 Tonnen Streusalz eingespart
Bereits im zweiten Jahr in Folge nutzt die Gemeinde Dingolfing die aus dem Gurkenwasser gewonnene Salz-Sole zum Streuen der Straßen bei Schnee und Glätte. Dabei zeigt sich kein Unterschied zur herkömmlichen Sole, aber der ökologische Fußabdruck wird erheblich reduziert. Durch diese innovative Methode können jährlich bis zu 180 Tonnen Streusalz und knapp eine Million Liter Wasser eingespart werden – ein bedeutender Schritt in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Konzentration des Salzgehalts von etwa 7 auf 21 Prozent
Der Prozess der Herstellung von Gurkenwasser-Streusalz ist ebenso faszinierend wie effizient. Nach der Gurkenverarbeitung bleibt eine Salzlake zurück, die sorgfältig gefiltert wird, um Schwebeteilchen zu entfernen. Anschließend erfolgt die Aufbereitung und Konzentration des Salzgehalts von etwa 7 auf 21 Prozent, um eine optimale Tauwirkung zu erzielen. Diese Umstellung war die einzige Hürde, die es zu überwinden galt, bevor das Gurkenwasser als wirksames Streusalz genutzt werden konnte.