Die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer sind im ersten Halbjahr 2023 deutlich gesunken und haben den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren erreicht. Der Rückgang wurde durch eine allgemeine Zurückhaltung beim Kauf von Grundstücken und Immobilien verursacht.
Ein signifikanter Rückgang der Grunderwerbsteuer-Einnahmen
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) belaufen sich die Einnahmen der Bundesländer aus der Grunderwerbsteuer im ersten Halbjahr 2023 auf rund 6,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Minus von 33,5 Prozent im Vergleich zum Höchststand von knapp 9,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022. Dies ist der niedrigste Stand seit dem zweiten Halbjahr 2016, als die Einnahmen bei gut 6,2 Milliarden Euro lagen.
Die Faktoren der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer ist eine Ländersteuer und wird beim Kauf von Immobilien oder Grundstücken fällig. Ihre Höhe ist abhängig vom jeweiligen Bundesland, der Anzahl der Verkäufe und dem jeweiligen Kaufpreis. Im Jahr 2023 variierte der Steuersatz zwischen 3,5 Prozent des Kaufpreises in Bayern und 6,5 Prozent in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Durchschnittlich flossen im ersten Halbjahr 2023 aus der Grunderwerbsteuer 74,56 Euro pro Einwohner an den Fiskus, gegenüber 112,59 Euro pro Kopf im ersten Halbjahr 2022.
Unterschiedliche Einnahmen in den Bundesländern
Die Einnahmen der einzelnen Bundesländer aus der Grunderwerbsteuer unterscheiden sich erheblich. Spitzenreiter waren Berlin mit 141,83 Euro pro Kopf und Hamburg mit 110,22 Euro pro Kopf. Unter den Flächenländern verzeichnete Brandenburg mit 103,38 Euro die höchsten Pro-Kopf-Einnahmen. Dagegen lagen die Einnahmen in Sachsen und Thüringen bei 44,69 Euro bzw. 45,89 Euro.
Rückgang der Kaufpreise bei Wohnungen und Häusern
Ein signifikanter Faktor für den Rückgang der Grunderwerbsteuer-Einnahmen war der Rückgang der Kaufpreise für Wohnungen und Häuser. Der Häuserpreisindex sank im ersten Halbjahr 2023 um 8,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Laut Destatis setzte sich dieser Trend im dritten Quartal 2023 fort, mit einem Rekordrückgang von 10,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Gestiegene Finanzierungskosten dämpfen die Nachfrage
Das Bundesamt macht gestiegene Finanzierungskosten für den Rückgang der Nachfrage verantwortlich. So lag der durchschnittliche Kaufwert für Bauland im ersten Halbjahr 2023 bei 122,13 Euro pro Quadratmeter, verglichen mit 141,58 Euro im ersten Halbjahr 2022. Während im ersten Halbjahr 2023 rund 16.700 Kauffälle erfasst wurden, waren es im ersten Halbjahr 2022 rund 33.800. Die Gesamtkaufsumme belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf etwa 4,0 Milliarden Euro gegenüber 8,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022.
✨ durch KI bearbeitet, .