Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Janosch Dahmen, warnt vor den potentiellen Gefahren einer weiterentwickelten Form des Vogelgrippe-Virus und fordert die Bundesregierung dazu auf, sich besser vorzubereiten. Auch FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann betont die Notwendigkeit, auf menschliche Übertragungen vorbereitet zu sein, obwohl er derzeit nicht besonders besorgt ist.
Warnung vor möglicher Pandemie
Janosch Dahmen (Grüne), hatte im Gespräch mit dem “Stern” die Bundesregierung aufgefordert, sich besser auf eine schnelle Ausbreitung der Vogelgrippe vorzubereiten. Er weist darauf hin, dass es theoretisch möglich sei, dass sich das Virus so weiterentwickeln könnte, dass es zu einer Pandemie kommt. Zudem biete die starke Verbreitung des Virus dem Erreger viele Möglichkeiten, sich zu verändern und anzupassen. “Besonders eine, wenn auch unwahrscheinliche, Kombination mit anderen Influenza-Viren wäre als Mutation verheerend”, sagte er.
Bessere Vorbereitung und Überwachung gefordert
Dahmen betonte die Bedeutung von besserem Schutz. Dazu gehören eine systematischere Überwachung der Milchvieh-Bestände in Europa und die Ausweitung bestehender Abwassermonitor-Systeme auf H5N1. “Auch sollten wir unsere Notfallpläne für eine mögliche Impfstoffproduktion anpassen – für den Fall, dass wir die Impfstoffe anpassen und die Produktion schnell hochfahren müssen”, sagte er.
FDP-Politiker ruft zur Gelassenheit auf
Demgegenüber zeigte sich der Gesundheitspolitiker der FDP, Andrew Ullmann, weniger besorgt und warnte vor Panikmache. Jedoch betonte auch er, dass der Erreger potentiell gefährlich werden könnte, wenn er von Mensch zu Mensch übertragen wird. “Auf diese Gefahr sollten wir wissenschaftlich, medizinisch sowie politisch vorbereitet sein”, so Ullmann.
Vogelgrippe in den USA: Rinder massenhaft betroffen
In den USA sind derzeit massive Ausbrüche der Vogelgrippe zu verzeichnen. 129 Milchviehherden in zwölf Bundesstaaten sind inzwischen betroffen. Vereinzelt wurden Fälle von Menschen bekannt, die sich an Kühen mit dem sogenannten H5N1-Erreger angesteckt haben. Fachleute kritisieren das zögerliche Vorgehen der Behörden, das bislang den Ausbruch unter Rindern nicht eindämmen konnte.
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