Die Grünen im Bundestag drängen auf eine schnelle gesetzliche Neuregelung der Schienenmaut, da sie einen Anstieg der Trassenentgelte für die Schienennutzung 2026 um mehr als 40 Prozent im Fern- und Güterverkehr befürchten. Dem “Tagesspiegel” zufolge fürchtet der Grünen-Bahnexperte Matthias Gastel, dass die Deutsche Bahn infolgedessen viele Fernzuglinien einstellen könnte.
Die drohende Gefahr für den Bahnverkehr
Dem Grünen-Bahnexpert Matthias Gastel zufolge stellt die Entwicklung der Trassenpreise 2026 “eine massive Bedrohung für den Fern- und Güterverkehr” dar. Trotz der Versicherung der Bahn, dass es 2025 keine Abstriche am geplanten Fahrplan geben werde, seien bei einem zusätzlichen Anstieg der Trassenpreise von über 40 Prozent Angebotsreduzierungen bei der Deutschen Bahn und ihren Wettbewerbern 2026 kaum vermeidbar. “Auch der Güterverkehr könnte sich deutlich stärker wieder auf die Straße verlagern,” äußerte Gastel.
Die Hintergründe des Preis-Anstiegs
Der prognostizierte starke Anstieg der Trassenentgelte ist auf eine massive Erhöhung des Eigenkapitals der Bahn durch den Bund zurückzuführen. Die Bahntochter DB Infrago, die für das Schienennetz zuständig ist, erhält allein in diesem Jahr 5,5 Milliarden zusätzliches Eigenkapital zur Modernisierung des Schienennetzes. Gemäß dem Eisenbahnregulierungsgesetz muss die Infrago mit dem vom Bund bereitgestellten Eigenkapital jedoch eine Rendite von 5,9 Prozent erwirtschaften.
Die erforderliche Rendite und ihre Auswirkungen
Laut einem Brief an die Bundesnetzagentur muss die Infrago dementsprechend 2026 mit der Schienenmaut 8,1 Milliarden Euro einnehmen, 2025 sind es noch 6,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg um mehr als 20 Prozent. Da die Trassenentgelte im Nahverkehr jedoch gedeckelt sind, resultiert daraus für den Fern- und Güterverkehr eine Preissteigerung von über 40 Prozent.
Bahnexperte Gastel fordert schnelle gesetzliche Korrekturen
Gastel sieht in dieser Entwicklung einen Widerspruch zur Zielsetzung der Ampelkoalition, den Verkehr stärker auf die Schiene zu verlagern. Er argumentiert, dass ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen, wie die Ende des Jahres neu gegründete Infrago, keine Verpflichtung zur Erwirtschaftung einer Rendite von 5,9 Prozent benötigt. “Noch vor der Aufstellung der Trassenpreise für 2026 braucht es daher gesetzliche Korrekturen. Diese müssen schnell vorgenommen werden”, fordert Gastel und ruft Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, dem Parlament entsprechende Vorschläge vorzulegen.
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