Die Umweltschutzorganisation Greenpeace entnahm heute (22.08.) mehrere Proben aus der Hase, um sie auf Verunreinigung durch Massentierhaltung zu untersuchen. Im Labor wurden Werte deutlich über dem von Greenpeace entwickelten Richtwert gemessen. Noch bis 16 Uhr können Besucher an dem Info-Stand in der Großen Straße eigene Proben testen lassen.

AFP

Derzeit tourt die Umweltschutzorganisation durch 22 deutsche Städte, um dort die Gewässer auf Rückstände aus der Massentierhaltung zu testen. Besonders auf den Nitrat-Stickstoff wird bei den Untersuchungen geachtet, denn gelangt zu viel davon ins Wasser, kann es dem Menschen schaden. Bei Trinkwasser gibt es deswegen einen Grenzwert von 50mg pro Liter, für Abwasser gibt es keine festgelegten Werte.

Greenpeace
Infostand in der Innenstadt. Foto: Bettina Mundt

Fast alle Proben belastet

Greenpeace hat einen eigenen Richtwert für die Nitrat-Belastung in Oberflächenwasser erarbeitet, er liegt bei 2,8 mg pro Liter (In unbelastetem Wasser kommt kaum, beziehungsweise kein Nitrat vor). Bei fast allen genommenen Proben wurde dieser Wert überschritten, der größte Ausreißer lag bei 17,72 mg pro Liter. Das sei bedenklich, heißt es von Greenpeace. Diese Verunreinigungen sind unter anderem auf die Massentierhaltung in Niedersachsen zurückzuführen. Deswegen ruft die Organisation dazu auf, weniger Fleisch aus solchen Haltungsbedingungen zu kaufen und zu essen. Mit Hilfe einer Karte, die Besucher des Info-Standes unterschreiben können, richtet sich Greenpeace an die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. Gefordert wird zum Beispiel ein verschärftes Düngerecht, oder eine mehrstufige Haltungskennzeichnung für Fleisch, ähnlich wie sie für Eier bereits existiert.

Die Infostand von Greenpeace ist noch bis 16 Uhr an der Großen Straße 49 in der Osnabrücker Innenstadt zu finden.