Nach dem weltweiten Ausfall diverser Systeme, verursacht durch ein Sicherheitsupdate des Unternehmens Crowdstrike für Microsoft, bleibt die Frage nach der Unvermeidbarkeit solcher Vorfälle weiterhin offen. Experten äußerten sich zu den Ursachen und möglichen Lösungen und warnen vor den möglichen Risiken der digitalisierten Welt.
Analyse der Ausfälle und Lösungsansätze
Professor Sahin Albayrak, Leiter des Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor), empfiehlt bessere Tests zur Minimierung der Risiken. „Die Welt ist stark von der Cloud und wenigen Firmen abhängig, die zentrale Internetdienste bereitstellen. Heute zeigt sich erneut, dass schon ein einzelnes Update erhebliche Probleme verursachen kann. Das Risiko solcher Fehler kann nur durch sorgfältige Entwicklung und umfassende Tests minimiert werden, was jedoch zeit- und kostenintensiv ist.“, sagte er gegenüber der dts Nachrichtenagentur. Trotzdem gäbe es keine vollständige Sicherheit, solche Ausfälle seien „ärgerlich und kostspielig, aber eines der unvermeidbaren Risiken einer digitalisierten Welt.“
Ein tieferer Blick in das Problem
Auch der finnische IT-Sicherheitsexperte Mikko Hyppönen äußerte sich kritisch: „Hier hat jemand wirklich Mist gebaut“, sagte er gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online. Hyppönen betonte die Wichtigkeit mehrfacher Tests solcher Updates und empfahl Unternehmen, Updates in Testgruppen zu überprüfen, bevor sie flächendeckend installiert werden. Auf die Frage, ob sich solche Vorfälle in Zukunft wiederholen könnten, antwortete der Experte unmissverständlich: „Auf jeden Fall.“
Kritik an Microsoft
Die Bundestagsabgeordnete der Linken und Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg äußerte sich kritisch gegenüber Microsoft: „Microsoft ist ein nationales Sicherheitsrisiko, weil sie ihre IT-Security-Probleme einfach nicht in den Griff bekommen“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Sie sieht die Abhängigkeit von Microsoft-Diensten als problematisch an und warnt vor den Risiken, insbesondere auf Bundesebene. Domscheit-Berg unterstrich diese Aussage mit dem Verweis auf einen Bericht eines Cybersicherheits-Gremiums der US-Regierung, der Microsoft als Sicherheitsrisiko benennt.
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