Die Gewerkschaften lehnen den Vorschlag der FDP zur steuerlichen Begünstigung von Überstunden ab. Sie argumentieren, dass solche Maßnahmen die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verschärfen und die Arbeitsmoral der Beschäftigten in Frage stellen würden.
Ablehnung des FDP-Vorstoßes
Yasmin Fahimi, die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), wies den Vorstoß der FDP zur steuerlichen Begünstigung von Überstunden entschieden zurück. Sie erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Verrückte Ideen wie steuerfreie Überstunden laden gerade dazu ein, entweder Vollzeitarbeit zu verdrängen oder die geschlechterungleiche Verteilung von Arbeit noch weiter anzukurbeln.“
Fahimi verwies darauf, dass im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 1,3 Milliarden Überstunden geleistet wurden, wovon über die Hälfte unbezahlt war. „Es ist vollkommen wirklichkeitsfremd, die Arbeitsmoral der Beschäftigten in Frage zu stellen: Hier hat sich in den letzten Jahren ein riesiger Haufen Geld angehäuft, den sich die Arbeitgeber in ihre eigene Tasche stecken.“
Kritik von Verdi
Auch Verdi-Chef Frank Werneke äußerte sich kritisch zu dem Vorschlag. Er argumentierte, anstatt Überstunden steuerfrei zu stellen, sollten Arbeitgeber von vornherein so viel zahlen, dass Überstunden für die Beschäftigten attraktiv sind und der Staat weiterhin Einnahmen erzielt. „Andernfalls erodiert die Einnahmebasis des Staates immer weiter“, warnte Werneke.
Die Kritik der Gewerkschaften erfolgte als Reaktion auf einen Beschluss des FDP-Präsidiums. Die Liberalen fordern eine „Wirtschaftswende“ und sehen in der Einführung von Steuervorteilen für geleistete Überstunden einen Weg, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu steigern. Der Forderungskatalog der FDP umfasst zudem eine Anpassung der Lohn- und Einkommensteuer an die Inflation, einen flexiblen Renteneintritt, Änderungen beim Bürgergeld sowie steuerliche Anreize für ausländische Fachkräfte.
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