Thomas Weigold, der Deutschland-Chef des Generika-Herstellers Sandoz, äußert Bedenken über die mangelnde Verfügbarkeit bestimmter Arzneimittel und warnt vor möglichen Lieferengpässen. Als Hauptursache nennt er den anhaltenden Preisdruck in der Medikamentenherstellung, der die Grundversorgung der Bevölkerung gefährdet.
Marktstrukturen auf dem Prüfstand
Thomas Weigold, Deutschland-Chef von Sandoz, wendet sich in einem Interview mit der „Bild“ (Freitagausgabe) gegen das Risiko von Lieferengpässen bei wichtigen Medikamenten. Er warnt: „Damit wird unsere Grundversorgung mit Medikamenten immer mehr zum Glücksspiel.“ Als Ursache sieht Weigold vor allem den enormen Preisdruck, unter dem die Medikamentenhersteller stehen. „Wir sind absolut am Anschlag“, so Weigold. „Falls allerdings einer der wenigen Hersteller ausfallen würde, wäre der Medikamentenbedarf für die Grundversorgung der Bevölkerung mit Antibiotika, Schmerzmitteln, etc. kaum noch aufrecht zu halten.“
Notwendigkeit von Preisanpassungen
Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, fordert Weigold eine Änderung der Preispolitik. „Der Preisdruck in der Medikamentenherstellung darf nicht auf Kosten der Grundversorgung der Bevölkerung gehen,“ erklärt er. Er empfiehlt, besonders wichtige und knappe Medikamente wie Antibiotika und Krebs-Medikamente „für einen bestimmten Zeitraum von diesem Preisdruck ausgenommen“ werden sollten. Zwar würde dies die Medikamentenpreise kurzfristig erhöhen, jedoch Hersteller wieder in den Markt locken.
Risiko von Lieferengpässen
Weigold machte darauf aufmerksam, dass der derzeit hohe Preisdruck nur noch von wenigen Herstellern bewältigt werden kann. „Die Folgen dieser Spirale werden jetzt konkret sichtbar: Für manche Arzneien gibt es nur noch zwei oder drei Hersteller weltweit“, warnt der Firmenchef. Sollte einer von ihnen ausfallen, könnte die Nachfrage nicht mehr gedeckt werden. Er schließt mit dem Appell: „Setzen wir diesem Preisdruck kein Ende, laufen wir also immer wieder in den nächsten Engpass.“
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