Die „Generation Z“ hält sich für überdurchschnittlich kompetent in Finanzfragen, weist jedoch größere Wissenslücken auf als andere Altersgruppen laut einer Umfrage von Union Investment.
Überschätzung des eigenen Finanzwissens.
Die sogenannte „Generation Z“ – junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren – glaubt, sich überdurchschnittlich gut mit Finanzthemen auszukennen. Laut einer Umfrage im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment, die etwa 2.000 deutsche Aktien- oder Fonds-Investoren befragte, verlassen sich 43 Prozent der „Generation Z“ auf ihr Fachwissen in Sachen Aktienanlage. Im Vergleich dazu, vertrauen nur etwa 30 Prozent der Personen aus anderen Altersgruppen auf ihr eigenes Wissen.
Unklarheiten bei der Aktienanlage
Zudem haben 54 Prozent der jungen Befragten das Gefühl, die richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte am Aktienmarkt gut erkennen zu können – eine Einschätzung, die nur eine Minderheit in allen anderen Altersgruppen teilt und die selbst Profi-Investoren selten von sich behaupten.
Fehlurteile und Kompetenzillusion
Darüber hinaus schätzen 32 Prozent der jungen Umfrageteilnehmer die Schwankungen bei Fonds als höher ein als bei Einzelaktien und 53 Prozent glauben, dass die richtige Reaktion auf Marktschwankungen ständige Umschichtungen seien. Diese Fehlurteile sind in den anderen Altersgruppen um ein Drittel bis zur Hälfte weniger verbreitet. Oscar Stolper, Inhaber des Lehrstuhls für Behavioral Finance an der Universität Marburg, der die Umfrage ausgewertet hat, nennt das Phänomen eine „Kompetenzillusion“.
Hohe Erwartungen und Vorbilder
Die „Generation Z“ hat nicht nur eine überschätzte Wahrnehmung ihres eigenen Finanzwissens, sondern auch hohe Erwartungen: Für 47 Prozent von ihnen sind Menschen, die schnell zu einem Vermögen gekommen sind, Vorbilder. Stolper bemerkt: „Es entsteht der Eindruck, dass bei jungen Menschen häufig eine `Get rich fast`-Mentalität dominiert“, also der Wunsch, in kurzer Zeit sehr wohlhabend zu werden.