Claus Weselsky, der scheidende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat einen Vorstandswechsel bei der Deutschen Bahn AG gefordert. Er kritisiert die bestehende Führungsstruktur und fordert eine neue Führungskultur.
Weselsky fordert neuen Vorstand
Der scheidende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat angesichts der aktuellen Lage einen Vorstandswechsel bei der Deutschen Bahn AG gefordert. „Die DB braucht eine neue Führungsspitze, damit es eine neue Führungskultur gibt“, sagte Weselsky gegenüber der „Welt“ (Donnerstagausgaben).
Forderung nach neuer Führungskultur
Laut Weselsky sollte die neue Führungskultur beinhalten, „dass die Führungskräfte gezwungen werden, ihre Dienstreisen mit der Eisenbahn zu machen, statt Auto oder Flugzeug zu nehmen“. Ziel ist es, dass sie „am eigenen Leibe spüren, wie es um den Betrieb und die Beschäftigten steht. Ich glaube, es gibt kaum ein anderes Großunternehmen, in dem die Führungskräfte das eigene Produkt so wenig nutzen.“
Kritik an aktueller Führungsstruktur
Die derzeitige Führungsstruktur des Staatskonzerns bezeichnet Weselsky als unzureichend für die Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Betriebs. Er beschreibt eine „autoritäre und betriebsferne Unternehmenskultur“, die seit 1999 unter dem damaligen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn entstanden sei.
Sparpläne der Bahn
Weselsky äußerte sich auch zu den jüngst von der Bahn-Spitze bekannt gegebenen Sparplänen. Diese sähen den Abbau von insgesamt 30.000 Stellen vor. Weselsky begrüßt den Schritt, sofern er sich auf die „aufgeblähte Verwaltung und vor allem die rund 3.500 Stellen der obersten Bürokratie“ bezieht. Er kritisiert jedoch, dass auf der betrieblichen Ebene das Spardiktat bereits voll zuschlägt.
Kritik an Stellenabbau
Die Pläne zur Reduzierung der Stellen von Disponenten für die Fahrzeug-Bereitstellung und die Dienstpläne der Beschäftigten bezeichnet Weselsky als „völlig irrwitzig“. Er sieht die Disponenten als „Schlüsselfiguren mit großer Verantwortung für das Betriebsergebnis.“
Gleichzeitig kritisiert er, dass in ICEs vermehrt nur noch ein Zugchef und ein weiterer Zugbegleiter eingesetzt werden, die „alle anfallenden Aufgaben für mehr als 800 Fahrgäste zu zweit erledigen“ müssen. „Das ist nicht zu schaffen, die gehen auf dem Zahnfleisch“, sagte Weselsky.
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