Die Corona-Pandemie hatte für zahlreiche Branchen fatale Folgen, doch das Gastgewerbe war besonders stark betroffen. Viele Lokale mussten über Monate hinweg schließen und hatten Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Zudem gingen wertvolle Arbeitskräfte verloren, die vermutlich nicht mehr in die Gastronomie zurückkehren werden. Es wäre jedoch zu einfach, allein die Pandemie für den Personalmangel in der Gastronomie verantwortlich zu machen. Arbeitgeber müssen nun ihre Herangehensweise überdenken und Maßnahmen ergreifen, um sich für Mitarbeiter attraktiver zu machen. Dieser Artikel beleuchtet, wie das gelingen kann.
Verschärfter Personalmangel nach der Pandemie
Die Gastronomie und Hotellerie beklagten schon vor der Covid-19-Pandemie einen akuten Mangel an Arbeitskräften. Doch seitdem hat sich die Situation noch weiter verschärft. Lange Schließzeiten und anhaltende Unsicherheiten während der Pandemie haben dazu geführt, dass Arbeitskräfte aus der Gastronomie alternative Beschäftigungen gesucht und gefunden haben.
Nach der Pandemie kehrten viele von ihnen nicht zu den gastronomischen Betrieben zurück. Zahlreiche Arbeitnehmer sind in anderen Branchen untergekommen, wo sie oft aufgrund höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeiten und einer gesünderen Work-Life-Balance zufriedener sind.
Gastronomen sehen sich daher gezwungen, Ruhetage einzuführen, Speisekarten zu kürzen und das Angebot einzuschränken, um unter den erschwerten Bedingungen an die Umsatzniveaus vor der Pandemie anzuknüpfen. Um Mitarbeiter erneut für die Bereiche Gastronomie und Hotellerie zu gewinnen, müssen Arbeitgeber strategisch handeln. Vor allen Dingen müssen sich die Arbeitsbedingungen verbessern, damit das Gastgewerbe wieder attraktiv wird.
Effiziente Kassensysteme sparen Zeit und Nerven
Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern in der Gastronomie gestaltet sich oft schwierig und einmal gefundenes Personal zu halten, ist ebenso herausfordernd. Einer der Hauptgründe für die hohe Fluktuation ist der immense Stress, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind.
Betreiber von Restaurants, Cafés und Bars können dem entgegenwirken, indem sie ihre Geschäftsabläufe effizienter gestalten. Zum Beispiel kann ein besseres Kassensystem dazu beitragen, den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern und den Stress zu reduzieren.
Durch die fortschrittlichen Funktionen von Systemen wie Hanseatic POS Lösungen wird den Angestellten kostbare Zeit geschenkt. Zum Beispiel ist es möglich, Rechnungen mit einem Klick direkt am Gästetisch zu splitten. So kann sich das Personal auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, nämlich den Gästen einen exzellenten Service zu bieten.
Digitale Bestellsysteme entlasten Mitarbeiter
Obwohl die Gastronomie traditionell als ein Service von Mensch zu Mensch betrachtet wird, kann die Branche von Digitalisierungsmaßnahmen profitieren. Eine zunehmende Digitalisierung von Arbeitsabläufen reduziert den Stress für das Servicepersonal erheblich und schafft mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Gäste.
Ein empfehlenswerter Schritt ist, ein Online-Reservierungssystem einzuführen. Wenn Gäste online reservieren können, entfällt das lästige Telefonieren, während im Restaurant Hochbetrieb herrscht. Das spart viel Zeit und verhindert Doppelreservierungen. Gleichzeitig bieten solche Systeme einen schnellen Überblick darüber, zu welchen Zeiten ein Lokal besonders stark frequentiert ist.
Auch die Gäste bevorzugen oft Online-Reservierungen. Für sie ist es angenehmer, ihre Reservierung bequem auf dem Smartphone zu tätigen, anstatt in der Warteschleife zu hängen oder telefonisch niemanden zu erreichen.
Die Personalplanung muss verbessert werden
Unvorhergesehene Ausfälle aufgrund von Krankheit oder plötzliche Kundenanstürme machen die Personalplanung in der Gastronomie zu einer besonders anspruchsvollen Aufgabe. Trotz dieser Herausforderungen erfolgt die Dienstplanung in vielen gastronomischen Betrieben nach wie vor manuell mithilfe von Excel-Listen oder sogar mit Stift und Papier. Das führt zu langen Kommunikationswegen und Missverständnissen im beruflichen Alltag.
Eine effizientere Alternative sind Online-Dienstpläne. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Anwendungen für effiziente Dienstplanerstellung auf dem Markt. Mithilfe solcher Tools können Mitarbeiter ihre Schichten bequem über Smartphone, Tablet oder Laptop einsehen können.
Mithilfe einer Dienstplan-Software haben Angestellte die Möglichkeit, sich gezielt für offene Schichten zu bewerben. Jeder Mitarbeiter wird in die Schichtplanung einbezogen und kann mit nur wenigen Klicks Anträge auf Schichtänderungen stellen.
Ein digitaler Dienstplan berücksichtigt automatisch die Stundenmodelle der einzelnen Mitarbeiter sowie deren verfügbare Arbeitstage. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise aufgrund von Kinderbetreuung morgens abwesend ist, können solche Besonderheiten festgehalten werden, um Konflikte bei der Dienstplanerstellung zu vermeiden.
Eine wertschätzende Betriebskultur ist wichtig
Um Personal langfristig zu halten, sind auch einige „Soft Factors“ von Bedeutung, wie beispielsweise eine wertschätzende Betriebskultur und ein positives Arbeitsklima. Gegenseitiger Respekt und Freundlichkeit sollten die Grundpfeiler jeder Kommunikation sein, auch wenn es in der Gastronomie oft hektisch zugeht.
Außerdem gehören folgende Aspekte zu einem wertschätzenden Umgang mit dem Personal:
- Frühzeitige Dienstpläne: Sicherstellen, dass Dienstpläne rechtzeitig erstellt werden, um Mitarbeitern Planungssicherheit und eine bessere Work-Life-Balance zu bieten.
- Transparente Arbeitszeitkonten: Klare und jederzeit einsehbare Dokumentation der geleisteten (Über-)Stunden zur Vermeidung von Unsicherheiten.
- Individuelle Urlaubsplanung: Möglichkeit für Mitarbeiter, Urlaub zu Wunschzeiten zu nehmen, nicht nur während Betriebsschließzeiten.
- Regelmäßige Team-Events: Gemeinsame Aktivitäten, um das Teamgefühl zu stärken und die Zusammenarbeit zu fördern.
- Feedback-Gespräche: Regelmäßige Gespräche zur konstruktiven Rückmeldung und Entwicklung der Mitarbeiter.
- Beteiligung bei Entscheidungen: Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse, um ihre Perspektiven und Ideen zu berücksichtigen.
- Keine Statusunterschiede: Festangestellte und flexible Arbeitskräfte trotz ihrer unterschiedlichen Einsatzhäufigkeit gleichermaßen fair behandeln.
Die Grundlage: Eine faire Entlohnung
Im Gastgewerbe spielt der tagesaktuelle Umsatz eine entscheidende Rolle, um die Rentabilität des Geschäfts zu sichern. Zu hohe Personalkosten bei zu wenig Kundschaft können dem Betrieb schaden. Doch wer am Personal spart, der kann Mitarbeiten nicht lange halten.
Der Stundenlohn spielt eine zentrale Rolle für Arbeitskräfte – eine durchaus verständliche Erwartung. Als Arbeitgeber ist es unumgänglich, die geleistete Arbeit fair zu entlohnen. Zudem sind fair bezahlte Arbeitskräfte meist motivierter und leisten bessere Arbeit.
Auch Bonuszahlungen oder Prämien, beispielsweise für die Arbeit am Wochenende oder an bestimmten Feiertagen, können die Attraktivität eines Arbeitgebers steigern. Um flexible Arbeitskräfte länger zu halten, können auch Prämien können für Aushilfskräfte eingeführt werden, die sich zum Saisonende für die nächste Saison verpflichten. Eine solche Anreizstruktur kann dazu beitragen, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und langfristig zu binden.
Arbeitgeber müssen umdenken
Der Personalmangel in der Gastronomie ist ein drängendes Problem, das weitreichende Auswirkungen auf die Branche hat. Die Corona-Pandemie hat zweifellos dazu beigetragen, aber der Mangel an qualifiziertem Personal in der Gastronomie ist ein langfristiges Problem mit vielfältigen Ursachen. Lange Arbeitszeiten, hoher Stress und geringe Entlohnung haben die Branche schon vor der Pandemie unattraktiv gemacht. Nun ist es an der Zeit, dass Arbeitgeber ihrer Belegschaft entgegenkommen und die Betriebsabläufe neu strukturieren. Digitale Innovationen wie effiziente Kassensysteme, Online-Reservierungstools und digitale Dienstpläne können die Arbeitsbelastung mindern. Doch auch verbesserte Gehälter, faire Arbeitszeitregelungen und eine positive Unternehmenskultur sind entscheidend.