Seit neustem hat der Osnabrücker Zoo mexikanischen Zuwachs: fünf Andersons Querzahnmolche wurden im ehemaligen Axolotl-Becken aufgenommen. Damit ist der Zoo nun Teil des Erhaltungszuchtprogramm der „Citizen Conservation“.
Andersons Querzahnmolche stammen ursprünglich aus dem rund 40 Hektar großen See Languna de Zacapu in Mexiko. Dort sind die Umwelteinflüsse allerdings so schlecht geworden, dass die Molche vom Aussterben bedroht sind.
Normalerweise entwickeln sich die Larven in feuchter Umgebung an Land zu Salamandern weiter. Da es an Land allerdings im Laufe der Zeit zu trocken wurde, blieben die Salamander im Larvenstadium einfach im Wasser – und fanden damit im mexikanischen Languna de Zacapu See einen neuen Lebensraum. „Der Lebensraum See kann allerdings für die Tiere nicht erhalten bleiben, da vor allem Bauarbeiten rund um den See das Wasser verschmutzen“, erklärt der Zoologische Leiter Tobias Klumpe. Dementsprechend würde die Tierart der Andersons Querzahnmolche in der Natur aussterben.
Die Querzahnmolche kommen nun im Osnabrücker Zoo in dem ehemaligen Axolotl-Becken unter. Axolotls leben aber weiterhin dort.
Artenerhalt durch Zoos und Privatpersonen
Um den Genpool zu erhalten, nahm der Osnabrücker Zoo die bedrohte Tierart nun auf und nimmt somit am Erhaltungszuchtprogramm der „Citizen Conservation“ teil. Hier wird versucht, Tiere, ihre Art, aber auch den Lebensraum durch eine Renaturierung aufrecht zu halten. Nicht nur Zoos können bei dem Programm mitmachen, auch Privatpersonen können Molche aufnehmen, sofern eine korrekte Haltung möglich ist. Denn Zoos alleine könnten den Erhalt der Artenvielfalt allein nicht stemmen.
„Die Haltung der Tiere ist relativ einfach“, berichtet der Revierleiter des Tetra-Aquarium Stefan Bramkamp. Lediglich die kühle Wassertemperatur sei ein Problem, da das Wasser maximal eine Temperatur von 20 Grad haben dürfe. Zu Fressen bekämen die Amphibien spezielle Pellets. Um eine stabile Population zu erhalten, müssen jeweils 225 Tiere aufgenommen werden.
Mit den Querzahnmolchen beginnt der Zoo Osnabrück seine Mitarbeit in dem Erhaltungszuchtprogramm, das sich häufig auf noch weniger bekannte Tierarten fokussiert. Künftig wolle man sich hier noch stärker engagieren.