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Friedman kritisiert Deutschlands Erinnerungskultur und AfD-Umgang

Der Publizist Michel Friedman hat in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ scharfe Kritik an der deutschen Erinnerungskultur und dem Umgang mit Rechtsextremismus geübt. Er mahnt an, dass die notwendige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Deutschland oftmals umgedreht werde, und fordert, die AfD auf ein mögliches Verbot zu prüfen, wenn Beweise dies rechtfertigen.

Kritik an der Erinnerungskultur

Michel Friedman kritisiert die deutsche Erinnerungskultur und beschreibt sie als „schwarzes Loch“. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ sagte er: „Es gibt keine Erinnerungskultur in Deutschland.“ Friedman bemängelt, dass Millionen Menschen die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit umkehren und Täter zu Opfern machen, während gleichzeitig Millionen von Menschen aktiv an der Pflege der Erinnerungskultur arbeiten, beispielsweise durch das Verlegen von Stolpersteinen.

Versäumnisse der Justiz und der Gesellschaft

Friedman, ehemals Vize-Vorsitzender des Zentralrats der Juden, äußerte Unverständnis darüber, dass nur ein Bruchteil der NS-Verbrecher juristisch zur Verantwortung gezogen wurde. „Dass nur 0,5 Prozent aller, die in KZs Schuld auf sich geladen haben, vor ein Gericht gekommen sind“, sei ein deutliches Versäumnis. Er betont, dass viele ehemalige Nazis in wichtigen Positionen der jungen Bundesrepublik tätig waren. „Welche Anfänge? Wir sind längst mittendrin“, so Friedman weiter zur heute oft verwendeten Warnung „Wehret den Anfängen“.

Appell an die Politik und Gesellschaft

Friedman fordert, die Möglichkeit eines AfD-Verbots zu prüfen, sollte es ausreichend Beweise für einen notwendigen Schritt geben. „Wenn die Beweise ausreichend sind, um verantwortungsbewusst die AfD zu verbieten, ist es die Pflicht der demokratischen Institutionen, das zu tun“, stellte er im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“ klar. Obwohl die Bundesrepublik strukturell demokratisch sei, gebe es Angriffe auf das System von antidemokratischen Kräften.

In seinem Schlussplädoyer betont Friedman, dass die größte Gefahr für die Demokratie der Rechtsextremismus sei, eine Erkenntnis, die laut ihm erst 2022 von der deutschen Regierung anerkannt wurde. Er warnt zudem vor einem Rückzug Deutschlands in Krisenzeiten und appelliert an die Gesellschaft, wachsam zu bleiben und im Kampf für die Demokratie aktiv zu sein.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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