Kunstwerk von den Künstlern Cone The Weird und Rookie am Gebäude der ehemaligen Osnabrücker Sonntagszeitung / Foto: Tischer
Zum famOS Festival 2022 werden die abrissfertigen Fassaden des ehemaligen YPSO-, Wöhrl- und Ihr Platz-Gebäudes am Neumarkt noch einmal bunt. Künstler aus Münster, Saarbrücken und Düsseldorf setzen sich künstlerisch mit dem Klimawandel auseinander.
Im Zuge des famOS Festivals 2022 gibt es zwei Großprojekte in der Hasestadt: die permanenten urbanen Kunstrouten durch die Stadt in der Mühlenstraße und am Marienhospital sowie die Gestaltung der Häuserfassaden am Neumarkt. Letztere werden mit Pinsel und Farbe von lokalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern bemalt und stehen kurz vor Vollendung.
Künstlerischer Wandel an der Seminarstraße
Unter dem Thema Wandel wurden 30 Künstlerinnen und Künstler dazu eingeladen, der Fassade der Osnabrücker Sonntagszeitung und des YPSO-, Ihr Platz- und Wöhrl-Gebäudes mit ihrer Kunst neues Leben einzuhauchen. Inspiration für das Motto war nicht nur der Wandel an der Johannisstraße und am Neumarkt, sondern auch der Wandel unserer Zeit. Dies spiegelt auch die 360-Grad-Freiluftausstellung des famOS wider. Denn die Arbeiten werden nur kurzfristig zu sehen sein. Voraussichtlich ab 2023 sollen die Bau- und Abrissarbeiten für die geplanten Johannishöfe beginnen. Sorgen mache sich Oliver Bartelds, Mitbegründer des famOS, nicht. Vielmehr „schafft der Abriss der Gebäude das Bewusstsein, das alles wieder verschwindet“. Genau wie sich die Johannisstraße und unsere Zeit verändert, wandeln sich auch die Seminarstraße und die dort präsentierten Kunstwerke.
Die Künstler Cone The Weird aus Saarbrücken und Rookie aus Münster haben das Thema bereits mit ihrem großen Kunstwerk an der Hauswand der ehemaligen Osnabrücker Sonntagszeitung umgesetzt. Zu sehen seien zwei Affen, die auf den Ruinen der Menschheit tanzen und das Schild „Das Beste am Sonntag“ polemisch hochhalten. Bartelds findet die Arbeit „super stark“ und bezeichnet die Auseinandersetzung mit dem Thema als kontrovers. Der Künstler KJ263 aus Düsseldorf greift mit seinem Werk jetzt das Affenmotiv an der neu gestalteten Fassade der Osnabrücker Sonntagszeitung auf.
Pop-Up-Ausstellung im Gebäude der Osnabrücker Sonntagszeitung
Am 14. Oktober sollen die Arbeiten an den Häuserfassaden an der Seminarstraße beendet werden. Denn dann können Besucherinnen und Besucher bis zum 22. Oktober nicht nur die Outdoor-Kunst, sondern auch die Pop-Up-Ausstellung im Gebäude der ehemaligen Osnabrücker Sonntagszeitung bewundern. Auf über zwei Etagen wird es unzählige Werke unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler und auch vom Institut für Kunst der Universität Osnabrück und der Heilpädagogische Hilfe zu entdecken geben.
Die Ausstellung an der Seminarstraße wird mit den urbanen Stadtrouten verbunden. Besucherinnen und Besucher können zukünftig von der Freiluftausstellung über die Johannisstraße die urbane Kunstroute hin zu den neuen bleibenden Fassaden in der Innenstadt starten und die Tour am Osnabrücker Hauptbahnhof an den Kunstwerken des dortigen Hochbunkers ausklingen lassen.