In gut bezahlten Berufen verdienen Frauen im Durchschnitt 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, selbst in Bereichen, in denen Frauen aufgrund ihrer Sozialkompetenz im Vorteil sein sollten. Dies ergibt eine Studie des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, die sich auf fünf Befragungen von je rund 20.000 Erwerbstätigen im Zeitraum von 1992 bis 2018 stützt.
Lohngefälle trotz vermeintlicher Vorteile
Der „Spiegel“ berichtet, dass das Lohngefälle selbst in Berufen mit einem hohen Anteil an Interaktionen, zum Beispiel im Management oder in der Beratung, besteht. Hier sollten Frauen aufgrund „wahrgenommener Vorteile hinsichtlich ihrer Sozialkompetenz“ eigentlich im Vorteil sein. Doch die Realität zeigt: Frauen erhalten für die gleiche Arbeit im Schnitt weniger Gehalt als Männer.
Die „gläserne Decke“ und traditionelle Rollenverteilung als mögliche Ursachen
Die Studie des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hat verzerrende Faktoren wie Alter oder Arbeitszeit herausgerechnet und festgestellt, dass 30 Prozent des Lohngefälles darauf zurückzuführen sind, dass Frauen in der Hierarchie oft niedriger eingruppiert werden als Männer bei vergleichbaren Aufgaben. Ein möglicher Grund hierfür ist die sogenannte „gläserne Decke“, ein unsichtbares Hindernis, das Frauen in vielen Unternehmen daran hindert, in höhere Positionen aufzusteigen.
Auch die traditionelle Rollenverteilung in der Familie spielt laut Studienautor Eduard Storm eine wichtige Rolle: „Frauen nehmen eher Lohneinbußen in Kauf, um beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten zu erhalten.“ Es scheint, dass Frauen ihre Arbeitszeit häufig den Erfordernissen der Familie anpassen, was letztendlich zu einem geringeren Einkommen führt.
Diese Studie unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit, an den strukturellen Bedingungen in der Arbeitswelt zu arbeiten, um das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen zu beseitigen und faire Bedingungen für alle zu schaffen.
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