Der Fachkräftemangel in Deutschland macht sich vor allem in Berufen bemerkbar, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) hat in einer Auswertung festgestellt, dass 2023 fünf der zehn Berufe mit dem größten Mangel an qualifizierten Arbeitskräften typische Frauenberufe waren.
Mangel an qualifizierten Arbeitskräften trifft Frauenberufe hart
Die Studie des IW Köln zeigt, dass insbesondere in der Kinderbetreuung und Erziehung ein Mangel an Arbeitskräften herrscht. Über 20.000 Arbeitsplätze konnten demnach im vergangenen Jahr nicht besetzt werden. „Die Mehrarbeit müssen überwiegend Frauen erledigen, denn sie machen fast 90 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche aus“, so Paula Risius, Forscherin für Fachkräftesicherung am IW Köln.
Nicht nur in der Kinderbetreuung und Erziehung fehlen Fachkräfte, auch in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik sowie der Alten- und Krankenpflege werden qualifizierte Arbeitskräfte vermisst. Risius behauptet, dass die Lücke in der Sozialarbeit- und Sozialpädagogik fast genauso groß ist, mit einem Frauenanteil von 77 Prozent. Auch in der Alten- und Krankenpflege konnten fast 33.000 Stellen nicht besetzt werden.
Fachkräftemangel: Demografischer Wandel als Ursache
Deutschland kämpft in zahlreichen Branchen mit einem Mangel an Fachkräften. Hauptgrund dafür ist die demografische Entwicklung. In absehbarer Zeit gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Die Bundesregierung plant, ausländische Spezialisten für Arbeit in Deutschland zu gewinnen und Bürger zu motivieren, ihre Lebensarbeitszeit zu verlängern.
Was ist die Lösung?
Um das Problem der einseitigen Belastung für Frauen in Berufen, die vom Fachkräftemangel betroffen sind, zu beheben, wird laut IW Köln vorgeschlagen, mehr Männer für typische Frauenberufe zu gewinnen. „Grundsätzlich gebe es aber keinen klaren übergreifenden Trend, was die geschlechtsspezifische Parität in Berufen angeht“, sagte Risius. Sie wirbt für den Einsatz männlicher Vorbilder und betont die Notwendigkeit, Männern stärker Karrierewege in den betroffenen Branchen aufzuzeigen.
Obwohl es einige positive Entwicklungen gibt – der Männeranteil in der Gesundheits- und Krankenpflege ist seit 2014 von 23,2 auf 25,5 Prozent gestiegen und der Frauenanteil unter studierten Informatikern ist von 14,5 Prozent auf 20,4 Prozent geklettert – so gibt es dennoch keine einheitliche Entwicklung bei der Geschlechterparität in den Berufen. Der Weg zu einer ausgewogenen Aufteilung der Geschlechter in allen Berufen bleibt ein langer und kontinuierlicher Prozess.
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