Experten und Politiker äußern sich differenziert zur Forderung des Dehoga, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie dauerhaft bei sieben Prozent zu belassen, die hohen Kosten dieser Maßnahme sind allerdings ein brisantes Thema.
Ökonomische Bedenken
Ökonom und Wirtschaftsweise Achim Truger sieht die Pläne des Dehoga mit Skepsis. Ihm zufolge besteht das Risiko einer Dauersubventionierung: “Es besteht die Gefahr, dass man nie den Ausstieg schafft und in einer Dauersubventionierung gefangen bleibt”, sagte Truger der “Rheinischen Post”. Er schätzt die Kosten einer solchen Maßnahme auf 3,3 Milliarden Euro pro Jahr, Geld, das dann andernorts fehlen würde. Gleichzeitig zeigt Truger Verständnis für die schwierige Lage der Gastronomie und weist jedoch darauf hin, dass der private Konsum im Laufe dieses und des kommenden Jahres wieder anziehen dürfte, was auch der Gastronomie zugutekommen sollte.
Politische Meinungen
Christian Leye, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, sprach sich dagegen für die Beibehaltung des niedrigeren Steuersatzes aus. Er sieht in dieser Maßnahme vor allem eine Hilfe für kleine Gastronomie-Betriebe, “die in den letzten Jahren angesichts von Corona und Preisexplosionen ordentlich Federn lassen mussten”, so Leye gegenüber der “Rheinischen Post”.
Position des Dehoga
Nach einer kürzlich durchgeführten Umfrage des Dehoga steht das Gastgewerbe in Deutschland weiterhin unter Druck. Der Verband plädiert daher dafür, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie auch über das Jahr 2024 hinaus bei sieben Prozent zu belassen.