1.054 ist die magische Zahl: So viele Filme wurden zwischen Januar und Mai für das 38. Filmfest Osnabrück eingereicht. Eine Auswahl daraus wird vom 11. bis 15. Oktober 2023 zu sehen sein.
„Das Publikum darf sich auf ein breites Spektrum freuen“, kündigte Festival-Leiterin Julia Scheck im Rahmen eines Pressegesprächs an. 50 Kurzfilme, 30 Langfilme sowie 18 Musikvideos versprechen viel Abwechslung in vier Wettbewerben und sieben Sektionen.
Gute Bekannte und Debütierende
Das Programm versammelt gute Bekannte wie die mexikanische Dokumentarfilmerin Tatiana Hugo, die mit ihrem neuesten Film „El eco“ bereits zum dritten Mal einen Platz im Festival gefunden hat. Ebenfalls vertreten ist der Filmemacher und Journalist Philipp Jedicke, der mit seinem zweiten Dokumentarfilm „Vienna Calling“ erneut ein gutes Gespür für die Musikszene beweisen will. Aber auch Debüts von Cyrielle Raingou („Le spectre de Boko Haram“), Amanda Nell Eu („Tiger Stripes“) oder die beiden deutschen Beiträge „Elaha“ von Milena Aboyan und „The Homes we carry“ von Brenda Adele Jorde werden zu sehen sein.
„Neben den Filmen freue ich mich schon sehr auf all unsere Filmgäste, die wir in den fünf Tagen des Festivals in Osnabrück begrüßen werden“, so Scheck. Nicht nur deren Perspektiven seien spannend, sondern auch der Dialog mit dem Publikum.
Preisgeld in Höhe von insgesamt 18.200 Euro
Der Höhepunkt des Filmfests wird die Preisverleihung in vier Wettbewerben sein, bei der ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 18.200 Euro vergeben wird. Für den Friedensfilmpreis, dotiert mit 15.000 Euro, treten Spiel- und Dokumentarfilme gegeneinander an, die sich in herausragender Weise für humanes Denken und Toleranz aussprechen. Mit dem Filmpreis für Kinderrechte, dotiert mit 2.000 Euro, wird ein Spiel- oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der sich überzeugend mit der weltweiten Situation von Kindern und ihren Rechten auseinandersetzt. Das Publikum vergibt außerdem den Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 Euro, sowie den Preis für den besten studentischen Kurzfilm, dotiert mit 700 Euro.
Abschlussfilm von Regie-Legende Wim Wenders
Neben den Filmbeiträge, die abwechselnd in der Lagerhalle, im Filmtheater Hasetor, Haus der Jugend und Cinema Arthouse gezeigt werden, wird das Festival von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Der Eröffnungsfilm „Life is not a Competition, but I’m winning“ von Julia Fuhr Mann ist ein Hybrid aus Dokumentar-, Archiv- und Essayfilm, der die Absurdität im Spitzensport entblößt, mit der Frauen, nicht-binäre und inter* Personen mit dem „falschen“ Testosteronspiegel gewaltvoll in Kategorien gezwungen werden. Im Abschlussfilm „Perfect Days“ beleuchtet die 78-jährige Regie-Legende Wim Wenders die kleinen Freuden im Leben in Person des Japaners Hirayama, der öffentliche Toiletten in Tokio reinigt und mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden ist.