Ideenlos, torlos, sieglos: Der VfL Osnabrück verliert auch sein drittes Heimspiel gegen die SV Elversberg und steht damit nach dem fünften Spieltag am Tabellenende. Ein möglicher Hoffnungsträger für die Spiele nach der bevorstehenden Länderspielpause verfolgt das Aufsteigerduell dabei von außerhalb des Spielfeldes.
Die 14.500 Zuschauer an der Bremer Brücke mussten gegen die SVE noch auf das Debüt von Neuzugang Michaël Cuisance warten, der nach seinem Transfer in die Hasestadt am Deadline-Day noch nicht spielberechtigt war. Die Kreativität des einstigen Champions-League-Siegers mit dem FC Bayern München hätte den Lila-Weißen dabei im Kellerduell durchaus gut getan.
Nichts los an der Brücke
Denn bis auf zwei Halbchancen für die Hausherren (6. und 17. Spielminute) tat sich lange Zeit gar nichts im Osnabrücker Stadion. Ideenlos, teils kopflos und ohne jegliche Zielstrebigkeit mühten sich beide Teams bei bestem Wetter lange ab. Erst ein Treffer aus dem Nichts sollte der Partie ein wenig Leben einhauchen – gespielt waren zu dem Zeitpunkt allerdings schon ganze 64 Minuten. Elversberg Luca Schnellbacher umkurvte Lennart Grill, der erneut den Vorzug vor Philipp Kühn im Osnabrücker Tor bekam, und schob zur vermeintlichen Gästeführung ein. Glück für den VfL: Der Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung zurecht zurückgenommen.
Die Partie wurde nun schneller, die Teams angriffslustiger, die Fans lauter. Aber: Wirklich mehr Qualität war auf dem Platz nicht zu sehen. Insbesondere im vordersten Drittel unterstrichen beide Teams ihre Tabellenpositionen von vor dem Anpfiff – 17 und 18. Der VfL scheiterte mit vielen, teils recht planlos geschlagenen Flanken aus dem Halbfeld, und wenn es doch mal zu einem Abschluss kam, dann entsprang daraus maximal ein Kullerball.
VfL mit Rückgabe, SVE mit Treffer
Bestes Beispiel: Christian Conteh setzte sich links durch, lief alleine auf das Tor zu und schob den Ball in Manier eines Rückpasses flach in Richtung Tormitte (76.). Elversberg tat über weite Strecken noch weniger für die Partie – treffen sollten die weit angereisten Gäste allerdings doch: Wahid Faghir kam aus sieben Metern völlig frei zwischen den beiden passiven VfL-Innenverteidigern zum Kopfball – 0:1 (79.).
Von einem Aufbäumen der Hausherren war im Anschluss wenig zu sehen, Conteh zog in der Nachspielzeit nochmal von der Strafraumkante ab und holte wenigstens eine letzte Ecke raus. Der Ausgang des Standards war dann bezeichnend: Robert Tesche köpfte die viel zu lang gezogene Hereingabe rund drei Meter am Tor vorbei.
Schwere Spiele nach Länderspielpause
Mit Pfiffen wurden die Lila-Weißen dann von den Fans in die bevorstehende Länderspielpause verabschiedet, nach der der VfL zunächst in Hannover gastiert, ehe der Hamburger SV an die Bremer Brücke kommt. Was die Osnabrücker dann dringend gebrauchen könnten? Kreativität und Ideen – vielleicht hilft dann Neuzugang Cuisance mit, um den ersten Saisonsieg einzufahren.