(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Die FDP hat sich gegen das geplante Gesetz zum Verbot von an Kinder gerichteter Werbung (KWG) für ungesunde Lebensmittel ausgesprochen, trotz jüngster Korrekturen. Laut Gero Hocker, dem agrarpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, wird das parlamentarische Verfahren ohne einen „sinnvollen und praktikablen Gesetzesvorschlag“ von Cem Özdemir nicht eingeleitet. Hocker betonte dabei, dass ein Gesetz dem Anspruch gerecht werden sollte, Kindern das Schicksal von Adipositas möglichst zu ersparen, und forderte mehr Bewegung und Ernährungsbildung anstatt pauschaler Verbote.
Kritik an Özdemirs Argumentation.
Hocker äußerte auch Kritik an Özdemirs Begründung des Gesetzes mit Sorgen um die Fußball-Nationalelf. Özdemir hatte argumentiert, dass eine Zunahme von Übergewicht bei Kindern die Zukunft des Sports bedrohen könnte. Hocker bezeichnete diese Verbindung als „hanebüchen und konstruiert“. Ähnliche Kritik kam von Unionsfraktionsvize Steffen Bilger, der Özdemirs Argumentation als „absurd“ beschrieb.
Einwände gegen Lebensmittel-Werbeverbote
Bilger führte weiter aus, dass Özdemir bei seinen Lebensmittel-Werbeverboten offensichtlich die Argumente ausgingen. Er stellte die Frage, wie ein Land, in dem mit am meisten Schokolade gegessen wird und in dem bislang dafür geworben werden darf, überhaupt viermal Fußballweltmeister werden konnte.