Am Dienstagnachmittag erhielt ein 56-jähriger Mann einen Anruf. Eine Männerstimme gab sich als Mitarbeiter der Polizei Osnabrück aus und berichtete von einem Verbrechen, dass in unmittelbarer Nachbarschaft vorgefallen sei. Der angebliche Polizist müsse zur Sicherheit das Bargeld des Osnabrückers sichern. Später am Tag kam er vorbei und nahm das Geld mit. Die Polizei sucht nun Zeugen für den Vorfall.
Der angebliche Polizist rief gegen 15 Uhr bei dem Osnabrücker an und berichtete von einem Verbrechen in der Nachbarschaft. In diesem Zuge habe man zwei Personen verhaftet und eine Liste mit Namen aufgefunden, auf welcher auch der Name des Angerufenen verzeichnet war. Aufgrund dieser Liste müsste nun das im Haus befindliche Bargeld vor Zugriff der Kriminellen in der polizeilichen Asservatenkammer gesichert werden.
Die Betrüger erkundigten sich am Telefon nach dem genauen Wohnort, Personalien und Erreichbarkeit des Angerufenen. Im weiteren Verlauf erhielt der 56-Jährige weitere Nachrichten von einem angeblichen Dienststellenleiter und der Staatsanwaltschaft, auch ein Kennwort wurde vereinbart. Die Betrüger wiesen den Angerufenen immer wieder daraufhin stets erreichbar zu sein. Gegen 17.25 Uhr erschien eine männliche Person an der Wohnanschrift in der „Waldenburger Straße“ und holte das Geld ab.
Der betrügerische Geldabholer kann wie folgt beschrieben werden:
– südosteuropäisch / osteuropäisches Erscheinungsbild
– ca. 30 Jahre alt
– ca. 185 cm groß
– kurze, dunkle Haare
– schwarze, medizinische Maske
– keine Brille
Die Polizei sucht nach Zeugen, denen der beschriebene Mann im Bereich der „Waldenburger Straße“ aufgefallen ist. Hinweise bitte an die Polizei unter 0541/327-3303 oder -2215.
Polizei fordert niemals Geld am Telefon
Mit dieser und anderen bekannten Betrugsmaschen ist am Telefon jederzeit zu rechnen. Die Polizei bittet die Bevölkerung, sensibel und umsichtig mit derartigen Anrufen umzugehen. Die Polizei oder andere offizielle Stellen fordern niemals Geld am Telefon. Im Zweifel sollten Verwandte, Bekannte oder die Polizei angerufen werden, um sich Klarheit zu verschaffen.
Wichtig dabei ist, dass man das Telefonat zuerst selber aktiv beendet und erst dann die neue Nummer wählt. Hintergrund hierfür ist, dass die Betrüger vorgeben das Gespräch zu beenden, dies aber nicht tun. Auch wenn ein Piepton zu hören ist, sind die Anrufer noch in der Leitung. Wird nun die 110 gewählt, um sich bei der richtigen Polizei zu versichern, ob alles mit rechten Dingen zu geht, nehmen die Betrüger das Gespräch wieder auf und melden sich als Leitstelle der Polizei. Daher ist es wichtig, dass Betroffene selbst das Telefonat mit einem Knopfdruck beenden und sich nicht auf den zu hörenden Piepton verlassen. Außerdem sollte man sich niemals verbinden lassen. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte kommentarlos auflegen.