(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Deutsche Außenpolitiker rechnen mit härterer Hand Putins.
Deutsche Außenpolitiker rechnen nach dem gescheiterten Putschversuch in Russland mit einer noch härteren Hand Wladimir Putins. Roderich Kiesewetter, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagte dem „Tagesspiegel“, dass Putin nun bei seinen Widersachern den Eindruck vermeiden müsse, er sei angeschlagen. Er müsse innenpolitische Stärke zeigen, indem er den Krieg gegen die Ukraine intensiviert und noch brutaler macht als bislang schon. Die Ukraine brauche nun „mehr Hilfe denn je“, sagte Kiesewetter.
Putin wird sein Terror-Regime ausweiten
Ulrich Lechte, Außenpolitiker der FDP, befürchtet, dass Putin sich seit Samstag „stabilisiert“ habe und nun sein Terror-Regime ausweiten werde, um sein Image der Schwäche zu korrigieren. Er beklagte zudem, dass die Geheimdienste vorab keinen Hinweis auf die Ereignisse gegeben hätten.
Besorgniserregende Eskalation in Russland
Jürgen Trittin von den Grünen nannte es „erheblich besorgniserregend“, dass die Atommacht Russland „von einer Söldnertruppe erpresst worden“ sei. Eine solche Eskalation habe niemand erwartet, auch nicht die USA. Die Eskalation habe Putin „massiv geschadet“, so Trittin.
Aggressive russische Außenpolitik wird fortgesetzt
Nils Schmid, außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sagte dem „Tagesspiegel“, dass Russlands Selbstbeschäftigung seine Fähigkeit, nach außen hin aggressiv zu agieren, schwäche. Dennoch müsse man mit einer weiter aggressiven russischen Außenpolitik rechnen. Ein Volksaufstand sei auch nach diesem 24. Juni nicht in Sicht.
Dauerhafte Schwächung der Macht Putins
Jürgen Hardt, CDU-Außenpolitiker, setzt nach dem abgebrochenen Putschversuch von Wagner-Chef Prigoschin auf eine dauerhafte Schwächung der Macht Putins in Russland. Putin fällt es nun noch schwerer, die Legende vom angeblich erfolgreichen Kampf gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. Die Bürger Moskaus haben erstmals gespürt, dass Putins Wahnsinns-Angriff gegen die Ukraine auch sie bedrohen könnte, so Hardt.