Der mutmaßliche Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, könnte laut Militärexperte Carlo Masala weitere Kritiker der russischen Kriegsführung hervorbringen und zeigt zugleich die Machtkonsolidierung von Präsident Wladimir Putin nach der Meuterei vor zwei Monaten.
Kritiker der russischen Kriegsführung könnten auf den Plan treten
Es gibt die Möglichkeit, dass nach dem vermuteten Tod von Prigoschin weitere Mitglieder des extrem nationalistischen Flügels gegen die russische Kriegsführung auftreten könnten, sagte Masala den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Möglicherweise gibt es in den nächsten Wochen und Monaten weitere Mitglieder des extrem nationalistischen Flügels, die sich gegen die russische Kriegsführung stellen. Das hängt davon ab, wie der Krieg in der Ukraine verläuft.“
Prigoschins Tod als Machtdemonstration für Putin
Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist der vermutete Tod Prigoschins eine Demonstration seiner gestärkten Macht nach der Meuterei vor zwei Monaten, so Masala. „Die Revolte hatte deutliche Risse im Fundament des Systems Putin gezeigt.“
Putin versucht, ultra-nationalistische Gruppe zu unterdrücken
Masala stellte eine Verbindung zwischen dem mutmaßlichen Absturz der Wagner-Führung und der Absetzung des Luftwaffen-Chefs Sergej Surowikin und der Verhaftung des Ultranationalisten Igor Girkin her. „Es gab in den letzten Wochen Amtsenthebungen auf der Oberst-Ebene. All dies ist der Versuch Putins, die ultra-nationalistische Gruppe kaltzustellen.“ Eine Racheaktion der Wagner-Söldner hält er jedoch für unwahrscheinlich.
Keine erheblichen Auswirkungen auf den Ukraine-Krieg
Laut Masala wird der Tod Prigoschins keine relevanten Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine haben. „Der Tod Prigoschins bedeutet für Selenskyj und den Westen überhaupt nichts.“ Die Wagner-Gruppe hätte nach der Eroberung der Stadt Bachmut keine Rolle im Ukraine-Krieg mehr gespielt. Nach der gescheiterten Meuterei seien die Wagner-Söldner in der Ukraine dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt worden.