Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi äußert heftige Kritik an der Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz und gibt bekannt, künftig die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zu unterstützen. Er wirft der SPD vor, sich von ihren Wurzeln in der Friedens- und Sozialpolitik zu entfernen.
Starke Kritik an Scholz und Unterstützung für Wagenknecht
Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, äußerte scharfe Kritik an der Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). „In der SPD kritisiert so gut wie niemand, dass der Kanzler nur für Kanonen wirbt und nicht zugleich auch für Verhandlungen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aus Enttäuschung über die Sozialdemokraten kündigte er an, künftig die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zu unterstützen: „Ich bedauere das sehr. Deshalb unterstütze ich Sahra Wagenknecht, weil sie für Verhandlungen mit Russland eintritt.“ Diese Position teile er mit Wagenknecht und betonte zudem, dass das Blutvergießen im Osten der Ukraine enden müsse.
Die SPD „verrät sich selbst“
Weiterhin äußerte von Dohnanyi, dass sich die SPD seiner Meinung nach gerade selbst verrät. „Seitdem die SPD die Wurzel Friedenspolitik abgehackt hat, verdient sie zu Recht keine besseren Wahlergebnisse als sie heute bekommt.“ Er betrachtete den Konflikt in der Ukraine als „einen Stellvertreterkrieg gegen Russland im Auftrag der USA“, wobei für eine diplomatische Lösung auch die russischen Sicherheitsinteressen berücksichtigt werden müssten. Von Dohnanyi denkt jedoch nicht über einen Parteiaustritt nach: „Die Partei muss mich ertragen, so wie ich sie ertrage.“
Kurze Biografie von Dohnanyi
Klaus von Dohnanyi war in den 1980er-Jahren Erster Bürgermeister in Hamburg und Anfang der 1970er-Jahre Bundesminister unter Kanzler Willy Brandt (SPD).
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