Nach Meldungen über Sabotageversuche bei der Bundeswehr warnt der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler vor zu hohen Erwartungen an den Schutz kritischer Infrastruktur. Er betont, dass eine vollständige Sicherung aufgrund von räumlichen Gegebenheiten in einer Demokratie nicht möglich sei und plädiert für eine Priorisierung des Schutzes.
Schindlers Warnung und Vorschläge
Gerhard Schindler, der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), äußerte sich kritisch zu den Erwartungen an den Schutz der kritischen Infrastruktur. „Wir haben mit der kritischen Infrastruktur natürlich etwas, was geschützt werden muss, weil es lebenswichtig für die Bevölkerung, für unsere Infrastruktur ist. Auf der anderen Seite darf man sich da nichts vormachen. Das sind tausende von Kilometern Leitungen, das sind tausende von Knotenpunkten, die man schützen müsste und das geht in einer Demokratie nicht“, sagte er im Interview mit RTL/ntv.
Priorisierung statt vollständiger Schutz
Schindler argumentiert, dass es aufgrund der Komplexität und Ausdehnung der Infrastruktur nicht möglich sei, alle Bereiche gleichermaßen zu schützen. Die Lösung sieht er in der Priorisierung des Schutzes. „Das heißt, wir müssen uns darauf beschränken, die wichtigsten Punkte zu schützen. Aber eins ist auch klar, wir wollen ja keine Festungen bauen, sondern wir wollen ja eine offene, transparente Gesellschaft. Und dazu muss man in Kauf nehmen, dass Teile der Infrastruktur eben etwas schwächer geschützt sind wie andere Teile“, so Schindler bei RTL/ntv.
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