Präses Thorsten Latzel, das Oberhaupt der Evangelischen Kirche im Rheinland, gibt institutionelles Versagen in Bezug auf Missbrauchsfälle zu. Im Rahmen der eigenen Untersuchungen der Kirche hätten sich auch Staatsanwälte mit den Fällen auseinandergesetzt, um etwaige Verantwortlichkeiten auf Führungsebenen zu klären.
Erste große Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche
Thorsten Latzel, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, bestätigte gegenüber der “Rheinischen Post”, dass es “institutionelles Versagen bei Missbrauchsfällen gegeben – auch bei Menschen auf den Leitungsebenen unserer Kirche”. Diese Aussage erfolgt im Rahmen einer großen Missbrauchsstudie, die Ende Januar 2021 veröffentlicht wurde. Dabei hatten Staatsanwälte die Unterlagen geprüft, um zu ermitteln, ob Personen in Leitungspositionen der Kirche Mitverantwortung trugen, indem sie nicht zur Aufklärung beitrugen oder Taten vertuschten.
Regionalen Aufarbeitungskommissionen
Das Ergebnis dieser Prüfung wird Teil der regionalen Aufarbeitungskommissionen sein, so Präses Latzel. Ziel dieser Kommissionen sei es, zu klären: “Was wussten andere? Wie sind sie damit umgegangen?”
Ergebnisse der “Forum-Studie”
Im Fokus der Diskussion steht die vom Forscherteam im Auftrag der Evangelischen Kirche Deutschlands erstellte “Forum-Studie”, die erstmals Fälle von sexualisierter Gewalt innerhalb der Evangelischen Kirche und der Diakonie flächendeckend untersucht hat. Für die Rheinische Landeskirche wurden im Zeitraum von 1946 bis 2020 insgesamt 70 Verdachtsfälle dokumentiert.
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