Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die Europäische Union hat zur Bekämpfung der humanitären Krise am Horn von Afrika neue Hilfsgelder zugesagt. Unter anderem solle so die Ernährungssicherheit vor Ort verbessert werden, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit.
„In einigen Ländern ist der humanitäre Bedarf größer denn je, wobei die Lage in Somalia, Äthiopien, Südsudan und Sudan besonders katastrophal ist“, sagte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič. Die Dürre vor Ort sowie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine hätten eine „beispiellose Ernährungsunsicherheit“ zur Folge. Um die Leiden der Menschen vor Ort zu lindern, will die Europäische Kommission nun tätig werden und gibt dafür 331 Millionen Euro frei. Die Mittel fließen in humanitäre Projekte in Äthiopien (60,5 Millionen Euro), Dschibuti (500.000 Euro), Kenia (12,5 Millionen Euro), Somalia (72 Millionen Euro), Sudan (73 Millionen Euro), Südsudan (82 Millionen Euro) und Uganda (30 Millionen Euro). Den Menschen vor Ort solle jedoch nicht ausschließlich mit Geld geholfen werden. „So haben wir 2022 beispielsweise den Transport von lebensrettender Hilfe über eine humanitäre Luftbrücke in schwer erreichbare Gebiete Somalias organisiert“, so Lenarčič. Man werde weiterhin mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten, um denjenigen zu helfen, die dies am dringendsten benötigten. In der Region am Horn von Afrika leben laut EU rund 14,5 Millionen Vertriebene und etwa vier Millionen Flüchtlinge. So seien alleine in Somalia derzeit etwa 8,25 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch im Sudan habe die Inflation die schon bestehende wirtschaftliche Krise verschärft, sodass dort circa 15,8 Millionen Menschen Hilfsleistungen beziehen müssten. In Äthiopien hatte ein Konflikt im Norden des Landes sowie eine anhaltende Dürre zahlreiche Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Viele dieser Menschen haben Zuflucht in Nachbarländern wie Uganda gesucht. Uganda selbst, welches die meisten Flüchtlinge in ganz Afrika aufgenommen hat, kämpft jedoch mit den Folgen der Ebola-Epidemie, die das Land von September 2022 an heimgesucht hatte.
Foto: Europaflagge, über dts Nachrichtenagentur