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EU-Kommissar fordert Direktvermarktung statt Rabattschlachten

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen kritisiert die sogenannten Rabattschlachten des Handels bei Lebensmitteln. Er plädiert für eine stärkere Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte, um die Position der Erzeuger zu stärken und faire Preise sicherzustellen.

Kritik an Rabattschlachten im Einzelhandel

Christophe Hansen, EU-Agrarkommissar, äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben), dass der Preis für Lebensmittel stets so gestaltet sein sollte, dass die Erzeuger davon leben können. „Aber es gibt ja durchaus Praktiken, bei denen Lebensmittel Teil einer Rabattschlacht werden, um Kunden anzulocken“, erklärte der Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung. Dies halte er für bedenklich. Within der Wertschöpfungskette werde mit Lebensmitteln zwar gutes Geld verdient, jedoch nicht immer von den Landwirten, die oft gezwungen sind, Preise zu akzeptieren, die nicht die Erzeugungskosten decken.

Stärkere Direktvermarktung gefordert

Hansen fordert, dass sich Landwirte stärker zusammenschließen, um eine bessere Verhandlungsposition gegenüber dem Großhandel zu erreichen. Generell müsse eine stärkere Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten angestrebt werden, da dann weniger Akteure finanziell profitieren möchten. Auf die Frage, ob diese Praxis auch höhere Preise für Verbraucher bedeuten könnte, antwortete Hansen: „Idealerweise nicht.“

Diskussion um Agrarsubventionen

Hansen reagierte zurückhaltend, aber nicht ablehnend, auf den Vorschlag einer Brüsseler Expertenkommission zur Senkung der Steuern auf Lebensmittel. Er kündigte an, dieses Thema mit dem verantwortlichen Kollegen zu besprechen. Im Hinblick auf die Debatte über die künftigen EU-Agrarsubventionen wies der Kommissar Forderungen nach Kürzung der Zahlungen entschieden zurück. Die EU investiere lediglich 0,3 Prozent des Bruttosozialprodukts in die Agrarpolitik, um eine hochwertige Lebensmittelproduktion zu gewährleisten. „Das sollten wir uns leisten“, so Hansen. Ohne diese Maßnahmen wären die EU und die Verbraucher abhängiger und die Lebensmittelpreise deutlich höher.

Der Kommissar sprach sich jedoch dafür aus, die Agrarförderung so zu gestalten, dass nur aktive Landwirte davon profitieren. Dies erfordere eine präzise Definition, die in der EU noch nicht einheitlich sei. In einigen Mitgliedstaaten genüge es beispielsweise, ein oder zwei Pferde auf einer Fläche zu halten, um Agrarsubventionen zu erhalten. „Viele Bauern ärgert es zurecht, dass Investoren, die selbst keine Landwirte sind, landwirtschaftliche Flächen kaufen, um EU-Gelder zu erhalten“, ergänzte Hansen.

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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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