Ein Abbau der Hürden im EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen könnte die Bruttowertschöpfung dauerhaft um 2,3 Prozent oder 353 Milliarden Euro erhöhen, so eine Studie des Ifo-Instituts und Econpol Europe. Alle EU-Länder, und insbesondere Irland und Belgien, würden davon profitieren.
Der Flickenteppich der EU-Handelsbarrieren
Florian Dorn, Co-Autor der Studie, kritisiert die EU-Mitgliedsstaaten für ihre derzeitige Praxis: „Obwohl der Dienstleistungssektor in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zum Wirtschaftswachstum beigetragen hat, leisten sich die EU-Mitgliedsstaaten nach wie vor einen Flickenteppich aus 27 verschiedenen Regelwerken“. Er sieht darin „enormes Wachstumspotenzial“ ungenutzt.
Die Auswirkungen auf verschiedene Länder
Die Wirtschaftsleistung Deutschland wäre durch einen Abbau nationaler Handelsbarrieren um 1,8 Prozent oder etwa 68 Milliarden Euro höher. Italien und Frankreich könnten Zuwächse von 1,3 Prozent bzw. 1,5 Prozent verzeichnen. Besonders stark würden Irland und Belgien profitieren: Ihre Wirtschaftsleistung könnte sich um 6,2 bzw. 5,5 Prozent erhöhen.
Die Berechnungsgrundlage und ihre Auswirkungen
Die Berechnungen basieren auf der Annahme, dass die Handelsbarrieren um 25 Prozent abgebaut werden, etwa durch weniger Bürokratie oder angeglichene nationale Regelungen. Selbst eine Reduktion um zehn Prozent könnte laut Studie die Bruttowertschöpfung der EU um 0,5 Prozent oder 77 Milliarden Euro erhöhen.
Der Dienstleistungssektor und die deutsche Industrie
Lisandra Flach, ebenfalls Co-Autorin der Studie, betont, welchen Nutzen die deutsche Industrie aus der Liberalisierung ziehen würde: „Der Abbau der Hürden im Dienstleistungssektor liegt im Interesse der deutschen Industrie. Aufgrund der starken Synergien zwischen Industrie und Dienstleistungen würde die Industrie in Deutschland stark davon profitieren“.
Die Analyse des Ifo-Instituts und Econpol Europe wurde im Auftrag der IHK München und Oberbayern durchgeführt.
✨ durch KI bearbeitet, .