Noch ist es – am frühen Donnerstagmorgen – zu früh um eine Bilanz der ersten von gleich zwei angekündigten Sturmnächten zu ziehen, aber die ganz große Unwetter-Katastrophe zog wohl an Stadt und Landkreis Osnabrück vorbei.
Wobei zahlreiche Sturmschäden an Dächern, in den Gärten und vor allem auch in den Wäldern sicher noch im Tagesverlauf zu Tage treten werden.
Die Feuerwehr Osnabrück verzeichnete ihren ersten großen Einsatz in der vergangenen Nacht noch vor Mitternacht, als sich ein großer Baum quer über den Blumenhaller Weg (Weststadt/Wüste) legte und dabei das Heck eines geparkten PKW zerdrückte. Der gegenüberliegende Eingangsbereich eines Bürogebäudes wurde nur knapp vom herabstürzenden Baum verfehlt. Gemeinsam mit Helfern des THW und dem Mobilkran der Berufsfeuerwehr konnte der Baum noch in der Nacht von der Straße geholt werden.
Unser HASEPOST-Fotograf war in der Nacht unterwegs und konnte vor allem eine Vielzahl kleinerer Sturmschäden ausmachen.
Sturmböen wehten zahlreiche Hindernisse auf die Fahrbahnen
Der Sturm kippte und wehte zahlreiche Gegenstände auf die Straßen. Darunter, wie so oft bei rauem Wetter, Mülltonnen und Abfallcontainer, Fahrräder, mobile Verkehrsschilder, Werbeaufsteller und Bauzäune. Auf der Sutthauser Straße kippte beispielsweise Schild um und eine Holzstütze davon landete quer auf der Fahrbahn. Mehrere Autofahrer erschraken, als sie darüber fuhren.
Die besondere Stärke des Windes wurde dadurch deutlich, dass auch immer wieder herrenlose PKW-Anhänger vom Wind verschoben wurden und teilweise auf die Fahrbahnen rollten.
Äste machten Straßen teils unbefahrbar
Aus vielen Bäumen fielen kleinere und größe Äste auf die Straßen. Vor allem einige ländliche Straßen waren nur vorsichtig oder garnicht mit PKW und Zweirädern befahrbar.
Die Freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Landkreis Osnabrück rückten die ganze Nacht über zu zahlreichen Hilfeleistungen aus. Umgekippte Bäume und schwere Äste mussten sie vor Ort zersägen und beseitigen. So war in der Nacht kurzzeitig auch die B51 zwischen Osnabrück und Georgsmarienhütte voll gesperrt, weil ein Baum quer auf der Fahrbahn lag.
Baum fiel vor Rettungswache in Melle
Ein größerer Baum stürzte auch in eine Einfahrt der Rettungswache am Krankenhaus in Melle. Weil dort zufällig zwei Zuwegungen existieren, war der Rettungdienst aber dennoch einsatzbereit.
Vereinzelt fielen auch Dachziegeln auf die Straßen, beispielsweise auf der Osnabrücker Straße in Bissendorf, der Hauptstraße durch den Ortskern.
Noch keine Entwarnung – nächster Sturm bereits im Anmarsch
Die Meteorologen geben noch keine Entwarnung. Die Webseite des renommierten Wetterkundlers Jörg Kachelmann warnt, dass der Sturm erst gegen 12:00 Mittag an diesem Donnerstag abflauen wird. Nach einem regnerischen Start in den kommenden Tag wird aber Freitagmittag bereits die nächste Sturmlage erwartet.
Die Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück haben für diesen Donnerstag einen Unterrichtsausfall angekündigt, es findet vor Ort lediglich eine Notbetreuung statt.
Die Deutsche Bahn kündigte an den Fernverkehr in einigen Bundesländern wegen der Sturmschäden ausfallen zu lassen.
Alle Fotos: Heiko Westermann