Laut einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse zählen Rückenschmerzen zu den häufigsten Gründen, aus denen Krankschreibungen resultieren. Mitarbeiterausfälle stellen Arbeitgeber vor große Herausforderungen bei der Planung personeller Kapazitäten. Eine ergonomische Ausstattung des Arbeitsplatzes erweist sich daher als sinnvolle Investition in das Personal und die Zukunft des Unternehmens.
Das perfekte Zusammenspiel vielfältiger Faktoren
Einen Büroarbeitsplatz zu haben bedeutet in aller Regel, über mehrere Stunden hinweg am Bildschirm zu arbeiten. Angenehm sitzen und stehen zu können, ist für das menschliche Skelett enorm wichtig. Auf diese Weise lässt sich das Risiko zu muskulären Verspannungen, Haltungsschäden und Rückenschmerzen deutlich minimieren.
Grundsätzlich gehören zur Ergonomie am Arbeitsplatz jedoch noch viele weitere Faktoren. Erst das Zusammenspiel aus all diesen Kriterien ermöglicht Verlässlichkeit beim Erhalt der Rückengesundheit und des allgemeinen Gesundheitszustandes. Denn: Ergonomie am Arbeitsplatz verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.
Schreibtisch und Bürostuhl im Fokus
Besonderes Augenmerk bei der Ausgestaltung des Arbeitsplatzes nach den Grundsätzen der Ergonomie liegt auf dem PC-Arbeitsplatz – bestehend aus Schreibtisch und Bürostuhl. Das Sitzen sollte mit um 90 Grad angewinkelten Beinen und einem Armwinkel von 90 bis 100 Grad möglich sein. Wichtig ist außerdem, dass der Tisch eine Größe von mindestens 80 x 160 Zentimeter hat und so hoch ist, dass die Tischplatte die Beine nicht berührt. Ideal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch.
Schreibtisch
Moderne Schreibtische mit Höhenverstellung lassen sich von der Sitz- in die Stehposition hochfahren und ermöglichen ein Arbeiten im Stehen. Ein dynamischer Wechsel aus Sitz- und Stehposition entlastet die Wirbelsäule, Knochen und Gelenke.
Bürostuhl
Zur Ergonomie am Arbeitsplatz gehört ebenso, dass der Bürostuhl optimal zur jeweiligen Person passt. Eine Lordosenstütze auf Höhe der Lendenwirbel entlastet den Rücken und bietet einen erhöhten Sitzkomfort. Eine dynamische Rückenlehne, die beim Gegendruck des Rückens nachgibt, hält die Rückenmuskulatur auf Trab. Des Weiteren sollten sich Sitzhöhe und Armlehnen individuell anpassen lassen.
Besonders gefragt sind Sitzgelegenheiten, die komplett ohne Rückenlehne auskommen. Da der Rücken nun keine Gelegenheit zum Anlehnen hat, sind die Muskeln gefragt. Dadurch bleiben sie in Schwung und werden geschmeidiger. Gleichzeitig entlastet ein solcher Bürostuhl die Bandscheiben. Das Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden, sinkt auf diese Weise signifikant.
Positionierung der Computertechnik
Der ideale Abstand zwischen der Person und dem Computer sollte etwa eine Armlänge betragen. Idealerweise befindet sich die Oberkante des Bildschirms dabei auf Höhe der Augen. Ein leicht angewinkelter Monitor überanstrengt die Augen nicht so stark wie ein gerade positionierter Bildschirm. Weiterhin sollte der Monitor eine Diagonale von mindestens 22 Zoll haben. Da Bildschirme üblicherweise in ihrer Höhenverstellbarkeit eingeschränkt sind, ist es eine gute Alternative, auf eine Teleskophalterung zurückzugreifen. Sie versetzt den Monitor in einen schwebenden Zustand.
Macht ein zweiter Bildschirm Sinn?
Wer mit vielen Programmen gleichzeitig arbeitet, sollte über einen zweiten Bildschirm nachdenken. So muss weniger häufig zwischen den Programmen gewechselt werden. Das entlastet die muskuläre Tätigkeit der Augen.
Die richtige Umgebung für Ergonomie am Arbeitsplatz
Oft gehen Aspekte wie Wärme, Kälte und Luftfeuchtigkeit im Büroalltag unter. Doch auch sie tragen zur Ergonomie am Arbeitsplatz bei. Dem Ursprung des Wortes nach verkörpert Ergonomie die Wissenschaft der Arbeit des Menschen. Daher ist es wichtig, dass auch die Umgebung passt.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Steigen die Temperaturen im Sommer stark, sollte der Arbeitsplatz vor einer zu hohen Sonneneinstrahlung geschützt werden. Das gilt insbesondere bei großen Glasfronten, die sich stark aufheizen. Im Winter hingegen sollte die Innentemperatur bei rund 20 Grad Celcius liegen. Außerdem ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent angemessen.
Akustik und Licht
Akustik-Absorber senken den Lärmpegel und verbessern den Raumklang. Ideal sind 55 Dezibel. Außerdem ist es hilfreich, Tageslicht zu nutzen und den Arbeitsplatz mit Wandstrahlern statt direkter Tischbeleuchtung zu inszenieren.