Während die Murmeltiere im Zoo Osnabrück wahrscheinlich noch ihren Winterschlaf halten, wurde das wohl berühmteste Murmeltier namens Phil heute aus seinem Bau gelockt. /Foto: Zoo Osnabrück (Archivbild)
Bleibt es winterlich kalt oder naht der Frühling? Jährlich am 02. Februar sagt ein Murmeltier die Ankunft des Frühlings voraus. Was es mich dem Brauch auf sich hat, erfahren Sie bei uns.
Am 2. Februar ist der Murmeltiertag oder auch „Groundhog Day“. In den USA ist dieser Tag eine riesen Sache und wird groß gefeiert. Der Tag und sein dazugehöriger Brauch stammen von einem alten Mythos ab. Er besagt: Überwinternde Tiere sagen bei Hervorkommen die Ankunft des Frühlings vorher. Um eine Wettervorhersage über den weiteren Verlauf des Winters treffen zu können, werden Waldmurmeltiere an mehreren Orten in den Vereinigten Staaten und Kanada zum ersten Mal im Jahr aus ihrem Bau gelockt. Wenn das Tier „seinen Schatten sieht“, also die Sonne scheint, soll der Winter noch weitere sechs Wochen dauern.
„Phil“ der Wetterprophet
Jedes Jahr versammelt sich Zehntausende bei Gobbler’s Knob in Punxsutawney, eine Kleinstadt in Pennsylvania, um auf eine spezielle Vorhersage eines Murmeltiers namens Phil zu warten. Auf das rund 9-Kilo-Murmeltier ist jedoch nicht immer Verlass. Laut einer Auswertung des US-Wetterdatencenters waren die Voraussagen des Murmeltiers in den vergangenen zehn Jahren nur in 40 Prozent der Fälle richtig.
Murmeltiertag 2022: Sah Phil heute seinen Schatten?
Um 7.00 Uhr (Ortszeit in Pennsylvania) hat Phil heute seinen Winterschlaf unterbrochen, um die Ankunft des Frühlings vorauszusagen. Das Murmeltier sah nach dem Verlassen seines Baus seinen eigenen Schatten, was gemäß der Tradition sechs weitere Wochen Winter bedeutet.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Weltweite Berühmtheit erlangte der Murmeltiertag sowie die Stadt Punxsutawney 1993. Damals erschien der Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (Originaltitel: „Groundhog Day“) mit Bill Murray und Andie MacDowell in den Kinos.
Der Brauch stammt aus Deutschland
Was aber kaum jemand weiß: Die Tradition geht auf einen Brauch der Germanen zurück. Am 2. Februar wird hierzulande Mariä Lichtmess gefeiert, eines der ältesten Feste der christlichen Kirche. Als sogenannter Lostag ist das Fest mit vielfältigem Brauchtum in Zusammenhang mit Licht und der zunehmenden Länge der Tage verbunden. Deshalb gibt es auch einige alte Bauernregeln, die diesem Tag gelten. Einer dieser Regeln ist: „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmess-Woch‘, kriecht er noch sechs Wochen in sein Loch.“ Deutschsprachige Einwanderer hatten den Brauch in die USA importiert. Da es in Nordamerika jedoch keine Dachse gibt, die Siedler aber an ihren alten Traditionen festhielten, wurde in den USA ein ähnlicher Winterschläfer zum Wetterprophet ernannt: das Waldmurmeltier.