Der Chef des Energiekonzerns EnBW, Andreas Schell, fordert die Bundesregierung auf, den Bau neuer Gaskraftwerke zu fördern, um die Stromversorgung zu stabilisieren, wenn Sonnen- und Windenergie knapp sind. Die angekündigte Strategie des Wirtschaftsministeriums für Kraftwerke bis zum ersten Quartal 2024 steht noch aus und Schell betont, dass ein staatlicher Ausgleich für die Umstellung auf Wasserstoff sowie die steigenden Kosten für die Erdverkabelung von Übertragungsleitungen benötigt wird.
EnBW drängt auf staatliche Unterstützung
Andreas Schell, CEO des drittgrößten Energiekonzerns Deutschlands, EnBW, erwartet eine aktive Rolle der Bundesregierung beim Bau neuer Gaskraftwerke. In einem Interview mit dem „Spiegel“ betonte er: „Das Bundeswirtschaftsministerium hat seine Kraftwerkstrategie für das erste Quartal 2024 angekündigt, jetzt gibt es Signale, dass sich das verzögern könnte. Das ist nicht gut.“
Stromversorgung in Zeiten mit wenig Wind und Sonne
Schell wies darauf hin, dass neue Gaskraftwerke, die langfristig mit Wasserstoff betrieben werden sollen, für die Sicherstellung der Stromversorgung in Zeiten mit wenig Wind und Sonne entscheidend seien. „Sie sollen ja möglichst wenig laufen, also nur dann, wenn nicht genug Strom aus Sonne oder Wind zur Verfügung steht“, erklärte er.
Finanzierung und Unterstützung
Der EnBW-Chef forderte staatliche Unterstützung für den Bau und Betrieb von Gaskraftwerken. „Auch für den Übergang von Erdgas zum zunächst teureren Wasserstoff benötigen wir einen staatlichen Ausgleich“, sagte er.
Kosten und Auswirkungen der Erdverkabelung
Auch der notwendige Ausbau der Stromnetze und die steigenden Kosten für die Erdverkabelung von Übertragungsleitungen bereiten Schell Sorgen. „Ein Kilometer Leitung ist ohnehin deutlich teurer als noch vor drei oder vier Jahren“, stellte er fest und fügte hinzu: „Bei den weiteren Leitungen sollten wir aber darüber nachdenken, ob wir die Erdverkabelung wollen.“ Er schlug vor, überirdische Leitungen könnten 20 Milliarden Euro sparen.
Belastungen für die Bürger
Die Streichung eines geplanten Milliardenzuschusses zu den Netzentgelten durch den Bund führt laut Schell zu höheren Netzgebühren für die Stromkunden im Jahr 2024. „Wir sind in einer Übergangsphase, in der die Belastungen für die Bürger höher sind“, sagte er, zeigte sich aber optimistisch: „Aber wir werden am Ende ein neues System haben, das günstigeren Strom liefert. Sonne und Wind stellen keine Rechnung.“
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