Das Elterngeld beeinflusst die Rollenaufteilung in Familien und stärkt die Erwerbstätigkeit von Müttern, so eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Prognos-Instituts. Als mögliche Konsequenz winkt eine Reform des Elterngelds.
Elterngeld fördert Rollenveränderung
Das Elterngeld hat nach einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Prognos-Instituts Einfluss darauf, wie sich Väter an der Kinderbetreuung und im Haushalt beteiligen und welche Arbeitsstunden und Löhne Mütter erhalten. Insbesondere in Familien, in denen beide Partner Elterngeld bezogen haben, kommt es zu einer gleichmäßigerer Aufgabenteilung. „Väter, die im ersten Lebensjahr des Kindes Elternzeit genommen haben, beteiligten sich auch danach stärker an Kinderbetreuung und Hausarbeit“, lautet ein zentraler Befund der Studie. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, ob die Elternzeit gemeinsam oder getrennt genommen wird.
Potenzial für Reform
„Mit einer Weiterentwicklung des Elterngelds können diese positiven Aspekte verstärkt werden“, erklärte der Mitautor der Studie, David Juncke. Die Ergebnisse der Untersuchung bekräftigen offenbar die Pläne des Bundesfamilienministeriums für eine Reform des Elterngelds zur Förderung der „Partnerschaftlichkeit“.
Richtungsweisende Pläne der Ampel-Koalition
Die Pläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass Eltern nur einen Monat lang gleichzeitig Elterngeld beziehen dürfen, um die alleinige Kinderbetreuung durch den Vater zu fördern. Zudem, so die Studie, haben viele Mütter ihr Verhalten auf dem Arbeitsmarkt bereits verändert: Mütter von Kindern zwischen ein und drei Jahren sind heute wesentlich häufiger erwerbstätig als noch vor 15 Jahren. Besonders für Mütter mit einem zweijährigen Kind, von denen mittlerweile fast zwei Drittel arbeiten gehen, wird dies evident. Der Studie zufolge kehren Mütter auch schneller in die Arbeit zurück, wenn der Vater mehr als zwei Monate Elterngeld erhält, und erzielen zudem langfristig höhere Einkommen.
Aktueller Stand des Elterngelds
Gegenwärtig bietet das Elterngeld einen finanziellen Ausgleich für Familien, die nach der Geburt des Kindes zeitweise weniger oder gar nicht mehr arbeiten. Dabei schwankt das Elterngeld, abhängig vom Einkommen, zwischen 300 und 1.800 Euro im Monat und wird bis zu 14 Monate lang gezahlt. Zumindest zwei dieser Monate müssen vom jeweils anderen Partner, meist dem Vater, in Anspruch genommen werden. Im Jahr 2020 haben jedoch weniger als die Hälfte der Väter (43,7 Prozent) diese Unterstützung genutzt.
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