“Noch nicht ausgereift” seien Elektrobusse und es müsse zu häufig “nachgeladen” werden. Diese und ähnliche Urteile über Elektrofahrzeuge fallen auch wenn es um die geplante Elektrifizierung des Osnabrücker Stadtbusnetzes geht. Stimmt das wirklich?

AFP

In den USA hat in dieser Woche ein in Serie gefertigter Elektrobus einen Reichweiten-Weltrekord eingefahren und dabei deutlich leichtere und sogar speziell für Rekordfahrten optimierte Fahrzeuge hinter sich gelassen.

Erst nach stolzen 1.771 Kilometern machten die Akkus bei der Rekordfahrt schlapp – das entspricht ungefähr der Distanz zwischen Osnabrück und Smolensk in Russland.

Osnabrück fährt auch bald elektrisch

Etwa in einem Jahr sollen in Osnabrück die ersten großen Elektrobusse rollen, die Ausschreibung dafür wurde jüngst nochmals um drei Monate verlängert. Ein kleinerer Stadtbus, mit dem die Stadtwerke erste Erfahrungen im Linienverkehr sammeln, hat bereits mehr als 100.000 Kilometer im Regelbetrieb gesammelt.

Der Rekord-Bus vom Typ Catalyst-E2-Max fuhr den Reichweitenweltrekord mit einer einzigen Ladung unter Labordbedinungen auf der Teststrecke des US-Herstellers Navistar, an dem auch Volkswagen beteiligt ist.
Bei der Testfahrt waren keine Passagiere an Bord und es gab auch keine Fahrtunterbrechungen, wie im Stadtverkehr üblich.

Auch im Regelbetrieb beeindruckende Reichweite

Der mit einer 660 Kilowattstunden starken Batterie ausgestattete Linienbus, der bald in großer Stückzahl in Los Angeles eingesetzt werden soll, hat aber auch im Regelbetrieb eine beeindruckende Reichweite: Erst nach etwa 550 Kilometer muss der Elektrobus, so der Hersteller, wieder an die Steckdose – eine Strecke die innerhalb einer normalen Busfahrer-Schicht kaum erreicht werden wird.