Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) steht vor erheblichen personellen Veränderungen. Laut EKM-Personaldezernent Michael Lehmann wird sich die Zahl der Pfarrer bis 2035 aufgrund von Altersabgängen nahezu halbieren. Der Schwund an theologischen Kräften zwingt die Gemeinden zu einem grundlegenden Wandel ihrer Traditionen.
Personeller Aderlass in der EKM
EKM-Personaldezernent Michael Lehmann erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass die Zahl der Pfarrer von derzeit knapp 800 auf 400 bis 430 sinken werde. „Das gilt unter der optimistischen Annahme, dass wir auch weiterhin so viele Neuzugänge haben wie bisher“, fügte Lehmann hinzu. Die EKM, die den größten Teil von Sachsen-Anhalt sowie Thüringen und Teile von Sachsen und Brandenburg umfasst, hat rund 640.000 Kirchenmitglieder. Dieser Rückgang hat weitreichende Folgen für die kirchliche Struktur und das Gemeindeleben.
Kultureller Wandel in den Gemeinden
Der Mangel an Pfarrern erzwingt in den Gemeinden, von denen viele seit mehr als 1.000 Jahren bestehen, einen Kulturwandel. Die traditionellen Sonntagsgottesdienste, die von einem Pfarrer geleitet werden, sind in vielen kleinen Kirchen nicht mehr durchführbar. Lehmann spricht von einem „schmerzhaften Abschiedsprozess“, den die Gemeinden durchleben müssen. Die Kirche soll künftig mehr durch die Gläubigen als durch die Geistlichen repräsentiert werden.
Rolle der Ehrenamtlichen
Um die kirchlichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten, ist das Engagement der Ehrenamtlichen entscheidend. „Wenn Ehrenamtliche eine Andacht organisieren, wird die Kirchentür auch weiterhin aufgehen“, betonte Lehmann. Werden keine Alternativen gefunden, wird es für viele Gemeinden jedoch schwierig, ihre Türen offen zu halten. Die Herausforderung besteht darin, neue Wege zu finden, um das kirchliche Leben zu gestalten und zu bewahren.
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