(Symbolbild) Klassenzimmer
Die niedersächsischen katholischen Bistümer, das katholische Offizialat Vechta und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen möchten mit dem Land Niedersachsen in Verhandlungen zur Einführung eines Christlichen Religionsunterrichts eintreten.
Ziel der Gespräche mit der Landesregierung ist es, ein Fach Christlicher Religionsunterricht (CRU) in gemeinsamer Verantwortung der Kirchen als ordentliches Unterrichtsfach anstelle des bisherigen katholischen und evangelischen Religionsunterrichts an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen einzurichten. Die Verhandlungen sollen nach dem Wunsch der Kirchen zu Beginn des Jahres 2023 aufgenommen werden.
Schulgesetz und Lehrpläne müssten geändert werden
Die Einführung des CRU erfordert umfangreiche Anpassungen der bisherigen Regelungen. Die beteiligten Kirchen haben dafür eine bereits veröffentlichte Roadmap erarbeitet. So müssen etwa das Schulgesetz und die Lehrpläne geändert werden. Da der gemeinsame Religionsunterricht von Lehrkräften für die Fächer Evangelische und Katholische Religion erteilt werden soll, sind die Missio-canonica-Ordnungen der Bistümer sowie die Vokationsgesetze der Kirchen der Konföderation anzupassen. Erstes Unterrichtsmaterial und Schulbücher sollen zum Start vorliegen.
Erstes Schuljahr könnte Ende 2025 starten
Die beteiligten Kirchen rechnen daher mit einem mehrjährigen Prozess, ehe der CRU flächendeckend zum ordentlichen Unterrichtsfach wird. Eine Einführung ist ab dem Schuljahr 2025/2026 denkbar. Dabei steht für die Kirchen außer Frage, dass die Einführung des CRU kein Grund sein darf, Ausbildungsmöglichkeiten an Universitäten und Studienseminaren abzubauen.
„Ich bin froh und dankbar darüber, dass wir das Vorhaben des Christlichen Religionsunterrichts in hervorragender ökumenischer Zusammenarbeit so weit entwickelt und vorangebracht haben, dass wir nun mit der Landesregierung darüber sprechen können, das Fach konkret einzuführen“, meint Bischof Franz-Josef Bode.