Es ist „ein wirklich schöner Bus“, da waren sich die Gäste, zu denen nicht nur Vertreter der Politik, des Herstellers und der Chef-Etage der Stadtwerke. sondern auch zahlreiche Mitarbeiter gehörten, bei der Premiere des neueste Stadtwerke-Busses einig.
HASEPOST hatte bereits im Vorfeld ein erstes Bild vom neuen Elektrobus gepostet.
Und gleich vorab: Wer jetzt neugierig geworden ist auf den ersten richtig großen Gelenkbus der Stadtwerke Osnabrück, der wird nicht lange auf eigene Eindrücke warten müssen, denn sehen wird man die bald 13 Fahrzeuge vom Typ VDL Citea SLFA-181 Electric schon sehr bald im Osnabrücker Stadtverkehr.
Wann man mit ihnen auch als Fahrgast fahren kann, das könnte sich allerdings noch ein wenig verschieben – dazu unten im Artikel mehr.
Die Osnabrücker Fahrgäste erwartet nicht nur ein leises „Gleiten“ ohne das Brummen des Dieselmotors, sowie ein attraktiver Innenraum mit einer farbigen LED-Beleuchtung, sondern auch Dutzende USB-Steckdosen neben den Sitzen.
Der Bus ist so auch eine rollende PowerBank für die Fahrgäste und ihre mobilen elektronischen Begleiter.
Mitarbeiter müssen „lernen, lernen, lernen“
Jetzt werden die Fahrlehrer parallel zu den Mitarbeitern in der Werkstatt geschult und dann die Fahrer der Stadtwerke. „Lernen, lernen, lernen“, heißt in den kommenden Wochen und Monaten das Motto bei den Stadtwerken, so Stadtwerke-Vorstand Dr. Stefan Rolfes im Gespräch mit unserer Redaktion, „damit zum Start des Linienbetriebs keine Überraschungen mehr auf die Fahrgäste zukommen“.
Zuvor hatte Rolfes in einer kurzen Ansprache betont, wie wichtig der Umstieg von Diesel- auf Elektrobusse für das kommunale Unternehmen ist. Nach der Einführung der Straßenbahn im Jahr 1906, dem Wechsel auf die Oberleitungs-Busse in den 50er Jahren und deren Ablösung durch Diesel-Busse in den 60er Jahren markiert der 22. Oktober ein wichtiges Datum in der Stadtgeschichte, so Rolfes.
Eine „Zeitenwende“ für Osnabrücks Nahverkehr
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der sowohl als Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Osnabrück AG, aber auch in seiner früheren Tätigkeit als Osnabrücker Stadtbaurat, eng mit den Stadtwerken verbunden war und ist, sprach von einer „Zeitenwende“ und das die Elektrifizierung „ein bedeutender Meilenstein für die Lebensqualität in unserer Stadt“ sein wird.
Alex de Jong, vom niederländischen Systemlieferanten VDL Bus & Coach bv, sah in seinem Redebeitrag die Bedeutung des Wandels ähnlich wichtig an wie seine Osnabrücker Vorredner. Sein Unternehmen setzte bereits vor einigen Jahren auf den baldigen Abschied vom Diesel. Inzwischen hat das Unternehmen VDL, das vorerst auch noch konventionell angetrieben Busse produziert, mehr als 250 Busse mit Elektroantrieb ausgeliefert und profitiert von einem KnowHow-Vorsprung, während die deutschen Hersteller weiterhin nur Ankündigen aber nicht liefern, wie Stadtwerke-Vorstand Rolfes gegenüber unserer Redaktion mit ein wenig Bedauern erklärte.
VDL liefert komplettes E-System
In den kommenden Wochen wird der niederländische Hersteller die weiteren 12 bestellten Gelenkbusse vom Typ Citea SLFA-181 Electric sukzessive aus dem Fertigungswerk im belgischen Roeselare nach Osnabrück liefern. „Die Partnerschaft mit den Stadtwerken Osnabrück hat für uns einen bedeutenden Stellenwert“, betonte Boris Höltermann, General Manager von VDL Bus & Coach Deutschland. So liefert VDL nicht nur die batterieelektrischen Gelenkbusse, sondern, gemeinsam mit dem Unternehmen Schaltbau Refurbishment aus Dinslaken das komplette E-System – bestehend aus jeweils zwei Schnellladestationen an den Bus-Endwenden sowie einer Schnellladestation plus 14 Ladestationen auf dem Stadtwerke-Busbetriebshof. „Wir freuen uns, dies für die Stadtwerke umsetzen zu dürfen und sind besonders stolz, als Systemlieferant die größte Elektrobusflotte Deutschlands mit den Stadtwerken Osnabrück Realität werden zu lassen“, so Höltermann weiter.
Start des Linienbetriebs verzögert sich vermutlich bis 2019
Wann genau der Start in den Linienverkehr beginnt, scheint allerdings noch ein wenig unklar. Während die Presseabteilung noch offiziell von „ab Ende des Jahres“ spricht, ist Stadtwerke-Vorstand Dr. Rolfes bereits ein wenig vorsichtiger. Da es beim Baubeginn der geplanten Endhaltestelle und Ladestation in Haste zu Verzögerungen gekommen ist, geht man in der Chefetage inzwischen von einem Start erst „im ersten Quartal 2019“ aus. Spätestens dann gleiten die neuen E-Busse auf der ersten rein elektrischen Buslinie 41, zukünftig M1, zwischen Haste und Düstrup.
Bereits jetzt denkt Rolfes über die weitere Elektrifizierung kommender Metrobuslinien nach. Wenn die ersten Erfahrungen im laufenden Betrieb gesammelt wurden, könnte die eigentlich separat geplante zweite und dritte Bestell-Tranche zusammengefasst werden.