Der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer empfiehlt für die kommende Weltklimakonferenz “COP28” in Dubai eine Reform der internationalen Klimaschutz-Finanzierung. Klimagelder sollten künftig an bestimmte Auflagen für die Empfängerstaaten geknüpft sein, Hauptfokus bleibt die Implementierung einer internationalen CO2-Bepreisung.
Aufruf zur Reform der Klimaschutz-Finanzierung
Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), fordert in einem Interview mit der “Welt am Sonntag” eine Änderung des bisherigen Systems der internationalen Klimaschutz-Finanzierung. “Ich werbe dafür, dass Klimagelder an Staaten künftig an Auflagen gebunden werden”, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler.
Problematik der aktuellen Praxis
Edenhofer kritisiert die aktuelle Praxis, nach der Transferzahlungen an den globalen Süden ohne Bedingungen für Projekte ausgegeben werden. Er schlägt daher vor, die Auszahlung solcher Klimahilfen nicht mehr bedingungslos zu verteilen. “Sie sollten an die Existenz eines CO2-Preises und dessen Höhe im Empfängerland geknüpft sein”, so Edenhofer.
Die Rolle des Grünen Klimafonds
Der “Grüne Klimafonds” der Vereinten Nationen, kürzlich mit Zusagen über 9,32 Milliarden US-Dollar neuaufgefüllt, gilt als wichtiges Instrument im Kampf gegen die Erderwärmung. Mit dem Geld werden von 2024 bis 2027 Projekte finanziert, die den Klimaschutz und die Energiewende in Entwicklungs- und Schwellenländern fördern. Edenhofer, der auch die Berliner Denkfabrik Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) leitet, betont, dass eine Umstrukturierung dieser Hilfen eine Nutzung des Fonds für andere mögliche Projekte erlauben würde.
Ausblick auf die Weltklimakonferenz in Dubai
Obwohl Edenhofer keinen Durchbruch in der Frage der Klimaschutz-Finanzierung bei der kommenden Konferenz in Dubai erwartet, hält er den Fortschritt in der internationalen CO2-Bepreisung für den wichtigsten Erfolg der Konferenz. Dabei könnte sich die Weltgemeinschaft auf die Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030 einigen. “Es schadet nicht, sich solche Ziele zu setzen”, sagt Edenhofer,. “Sie dürfen nur nicht ablenken von dem, was eigentlich entscheidend ist. Wir haben global noch 10.600 Gigatonnen CO2 in Form von Kohle, Öl und Gas im Boden, und der Großteil davon muss dort bleiben. Diese Aufgabe kann man nur mit einem CO2-Preis lösen.”
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