Elektroautos sind in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres deutlich günstiger im Betrieb gewesen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies geht aus einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Funke-Mediengruppe berichtet. Die durchschnittlichen Kraftstoffkosten für E-Autos im ersten Halbjahr waren im Vergleich zu Benzinern um 48 Prozent niedriger, bei Dieselfahrzeugen lag die Ersparnis bei 40 Prozent.
Benzinpreise gegenüber Stromkosten
Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, äußerte gegenüber den Funke-Zeitungen: „Wer an einer Wallbox zu Hause aufladen kann, hat mit dem E-Auto deutlich niedrigere Treibstoffkosten als mit einem Verbrenner“. Demnach hätte sich für einen E-Auto-Fahrer, der seinen Wagen zu Hause lädt, bei einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern Einsparungen von fast 800 Euro ergeben. Die Ersparnis fällt geringer aus, wenn der E-Auto-Fahrer auf öffentliche Ladepunkte angewiesen ist.
Stromverbrauch von Elektroauto gegenüber Benzinauto
Die Berechnung von Verivox zeigt, dass der durchschnittliche Stromverbrauch gängiger Elektromodelle bei etwa 20 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer liegt. Bei einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 35,96 Cent/kWh im ersten Halbjahr 2024 waren dafür Kosten von 7,19 Euro pro 100 Kilometer fällig. Hochgerechnet auf eine jährliche Fahrleistung von 12.000 Kilometern beliefen sich die Ladekosten demnach auf 863 Euro.
Ein Benziner verbraucht durchschnittlich 7,7 Liter auf 100 Kilometer. Bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,788 Euro/Liter im ersten Halbjahr entstanden Kosten von 13,77 Euro pro 100 Kilometer. Bei 12.000 Kilometer Fahrleistung waren Kosten von 1.652 Euro fällig.
Vergleich mit Diesel
Bei einem Diesel-Pkw und einem durchschnittlichen Diesel-Preis von 1,706 Euro pro Liter schmilzt die Ersparnis für einen zu Hause geladenen E-Auto auf 570 Euro.
Preisvorteil an öffentlichen Ladesäulen
An öffentlichen Ladesäulen ist der Preisvorteil weniger deutlich. Dort lag der durchschnittliche Kilowattstundenpreis bei 54,25 Cent/kWh (normale Aufladung mit Wechselstrom) bzw. bei 64,44 Cent/kWh (Schnellladung mit Gleichstrom). Die Kosten für 100 Kilometer lagen im ersten Halbjahr dann bei 10,85 Euro oder 12,89 Euro. Das entspricht Ausgaben in Höhe von 1.302 Euro oder 1.547 Euro für 12.000 Kilometer Fahrleistung.
Gegenüber einem Benziner hätte man mit einem E-Auto in den ersten sechs Monaten bezogen auf 12.000 Kilometer Fahrleistung immerhin noch 21 Prozent sparen können, im Vergleich zu einem Diesel-Pkw wäre ein Stromer aber nur noch neun Prozent günstiger gewesen.
Schnellladung versus herkömmliche Aufladung
Die teurere Schnellladung rechnet sich gegenüber Verbrennern: Wer sein E-Auto durchgängig so geladen hätte, wäre mit einem Diesel-Fahrzeug acht Prozent günstiger dran gewesen, laut Verivox. Wer Benzin tankt, hätte jedoch auch mit einem E-Auto an öffentlichen Ladesäulen mit Schnellladung weiterhin einen leichten Preisvorteil von sechs Prozent gehabt.
Eine Erhebung des Beratungshauses EUPD Research zeigt, dass 77 Prozent der Ladevorgänge von Elektroautos zu Hause stattfinden.
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