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Drosten verteidigt seine Rolle und kritisiert Kommunikationsprobleme

Inmitten der Debatte zur Aufarbeitung der Covid-19-Pandemie hat Virologe Christian Drosten seine Rolle als Berater verteidigt und Fehler bei der Kommunikation auf Seiten der Wissenschaft, Medien und Politik thematisiert. In einem Interview mit dem Podcast „Geyer und Niesmann“ des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ betonte Drosten, seine Aufgabe sei vor allem die Bereitstellung eines wissenschaftlichen Hintergrunds gewesen.

Kein Bedauern von Drosten über seine Beraterrolle

Christian Drosten, bekannter Virologe, sieht keinen Grund, um Vergebung für seine Tätigkeit während der Pandemie zu bitten. In Bezug auf ein Zitat des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) – „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ – ist seine Interpretation, dass dies hauptsächlich Politiker betrifft. „Ich habe keine politischen Entscheidungen gefordert. Ich habe immer den wissenschaftlichen Hintergrund geliefert und ich denke, das war meine Aufgabe und der bin ich auch nachgekommen“, stellte Drosten klar.

Kritik an der Kommunikation während der Pandemie

Trotzdem gestand Drosten ein, dass während der Pandemiebekämpfung Fehler gemacht wurden, einschließlich der Kommunikation von wissenschaftlichen Erkenntnissen. „Hat man es geschafft, die Botschaft an die Bevölkerung oder an die Politik zu bringen? Ich glaube das nicht, ehrlich gesagt“, äußerte er. Laut Drosten habe der falsche Eindruck einer wissenschaftlichen Uneinigkeit in der Öffentlichkeit bestanden.

Die Wissenschaftler waren in seinen Augen weitestgehend einig und haben ihre Stellungnahmen verfasst. „Die hat aber vielleicht dann doch niemand gelesen“, meinte Drosten. In der Öffentlichkeit könnten andere Stimmen möglicherweise mehr Gewicht erhalten haben.

Unterschiedliche Arbeitsweisen

Die unterschiedlichen Arbeits- und Kommunikationsweisen von Wissenschaft, Medien und Politik waren laut Drosten ein großes Problem. „Ich glaube, Politik und Medien verstehen die Wissenschaft oft nicht“, konstatierte er. Er führte weiter aus, dass Wissenschaftler eine „gewisse Demut vor den Fakten“ haben und nicht einfach Behauptungen aufstellen. Dies stehe im Kontrast zu der Praxis der Politik, wo man sich auf etwas festlegen muss.

Einstellung zur eigenen Rolle in der Öffentlichkeit

Zu seiner eigenen Rolle in der Öffentlichkeit äußerte er gemischte Gefühle. „Ich hadere manchmal ein bisschen damit“, sagte Drosten und gab zu, dass es „beruflich […] sicherlich nicht für mich die allerbeste Idee“ gewesen sein könnte. Trotzdem sei es hilfreich für viele Menschen gewesen und auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft werde seine Kommunikationsweise geschätzt. „Insgesamt habe ich kein schlechtes Gefühl damit. Ich kann aber wirklich beim besten Willen nicht sagen, ob ich das noch mal so machen würde“, schloss er.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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