Am Samstag kommt erstmals seit über 20 Jahren wieder der VfB Oldenburg zum Derby an die Bremer Brücke. Zwar gelang dem Aufsteiger seit Mitte Januar kein Sieg mehr, doch der VfL Osnabrück dürfte schlechte Erinnerungen an den kommenden Gegner haben: Im Hinspiel gab es eine bittere Pleite – und dann wäre da noch der neue Interimstrainer des VfB.
Vier Niederlagen kassierten die Oldenburger zuletzt in Folge. Die Moral stimmte zwar – beim jüngsten 2:3 in Duisburg machte es der VfB zum Ende nochmal richtig spannend – , doch die Ergebnisse blieben aus. Die Folge: Trainer Dario Fossi musste vor dem Derby die Segel streichen. Man wolle im Kampf gegen den Abstieg nichts unversucht lassen, erläuterte der sportliche Leiter des Vereins, Sebastian Schachten.
Oldenburg kehrt nach 22 Jahren zurück und ärgert den VfL
Dabei war es der Italiener Fossi, der in der vergangenen Saison eine 22-jährige Durststrecke beendete und den VfB nach zwischenzeitigem Absturz in die Oberliga zurück in den Profifußball führte. Und auch in Liga drei sollten die Oldenburger lange Zeit ein unbequemer Gegner bleiben, wie auch der VfL erfahren musste. Aus einer 3:1 Führung der Lila-Weißen machte der VfB am Ende noch ein 3:4.
Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet: Während sich der VfL stabilisiert und zuletzt nahezu jeden Gegner – ob heim oder auswärts – besiegt hat, verlor der Aufsteiger den Faden und rutschte auf Platz 19 ab. Richten soll es nun interimsmäßig der bisherige Co-Trainer Frank Löning. Der 41-Jährige hat selbst einige Stationen im deutschen Profifußball in seiner Vita stehen – eine davon ist dem VfL wohl noch in besonderer Erinnerung. 2009 spielte man in der Relegation gegen den SC Paderborn, für den Löning damals stürmte. Beide Spiele endeten aus Osnabrücker Sicht 0:1 – Torschütze, na klar, jeweils Löning.
Starker Sturm gegen schwache Abwehr
Der VfL hat am Samstag um 14 Uhr vor ausverkaufter Bremer Brücke also die Möglichkeit, sich gleich doppelt zu revanchieren – einmal für die Hinspielniederlage und einmal am Interimstrainer. Die Aussichten dafür könnten auch abgesehen der jüngsten Tendenz schlechter stehen: Während die Osnabrücker den zweitstärksten Sturm der Liga stellen und zuletzt eigentlich immer mindestens doppelt trafen, stellt Oldenburg mit 48 Toren die schlechteste Abwehr.
Gut möglich also, dass dieses Mal am Ende die Oldenburger, in deren Reihen mit Marcel Appiah, Kamer Krasniqi, Nico Knystock und Pascal Richter gleich vier Ex-Osnabrücker spielen, mit schlechten Erinnerungen nach Hause fahren müssen.