CSU Landesgruppenvorsitzender Alexander Dobrindt hat die Erklärung von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger zur Antisemitismuskontroverse als „verstörend“ bezeichnet und fordert mehr Klarheit.
Unzufriedenheit mit Aiwangers Erklärungen
Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, kritisiert die Aussage des bayerischen Vizeministerpräsidenten und Freie-Wähler-Chefs, Hubert Aiwanger, in der Antisemitismus-Affäre. Dobrindts Unmut richtet sich insbesondere gegen Aiwangers unklare Positionierung zu seiner Vergangenheit, die er als „höchst unappetitlich“ beschreibt. Dobrindt äußerte sich hierzu gegenüber dem TV-Sender „Welt“: „Das ist eine höchst unappetitliche Geschichte, Hubert Aiwanger ist aufgefordert, hier für Klarheit zu sorgen.“
Offene Fragen und Forderung nach Klarheit
Dobrindt stellte fest, dass Aiwanger noch einige Fragen offen lassen würde, die er beantworten müsse. Darunter fällt auch die Interpretation seines Erwachsenenalters als Zeitraum ohne Antisemitismus und Extremismus, während seine Jugend „so oder so“ interpretiert werden könne. „Er hat eine Reihe von Fragen, die er beantworten muss.“ „Erkennbar ist ja auch: jeden Tag ein weiteres Detail in der öffentlichen Debatte,“ so Dobrindt. Aiwanger solle zu seiner Aussage „vielleicht noch mal etwas Erklärendes hinzufügen.“
Keine Rücktrittsforderung, aber Kritik an Aiwangers Reaktion
Trotz seiner scharfen Kritik fordert Dobrindt noch keinen Rücktritt Aiwangers: „Es geht jetzt darum, dass Klarheit entsteht – und dann kann man über Weiteres reden.“ Jedoch bemängelte er, dass Aiwanger bei der Aufklärung der Vorwürfe bisher zu „schmallippig“ geblieben sei. „Das ist der aktuellen Situation sicher nicht angemessen. Ich hoffe, dass er jetzt aus den letzten Tagen – auch vielleicht aus den heutigen Berichterstattungen – lernt und etwas mehr zu dem Sachverhalt und zur Aufklärung des Sachverhaltes beiträgt,“ sagte Dobrindt abschließend.