In Deutschland tragen Frauen deutlich mehr Verantwortung in der häuslichen Altenpflege im Vergleich zu Männern als in anderen europäischen Staaten. Dies ergab die Studie „Ausbau der Pflegeversicherung könnte Gender Care Gap in Deutschland verringern“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die Studienergebnisse
In 17 europäischen Ländern wurde die Ungleichverteilung der privaten Pflegeleistungen zwischen den Geschlechtern verglichen. Länder wie Portugal, Schweden, die Schweiz, Italien, Polen und Frankreich weisen eine weniger stark ausgeprägte Geschlechterdifferenz in der Pflegearbeit auf als Deutschland, wie die Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung feststellten.
Geld für formelles Pflegesystem und Arbeitsmarkt
Die Studie zeigt, dass es in jenen Ländern, die mehr Geld in ihr formelles Pflegesystem investieren, eine geringere Ungleichheit in der Verteilung der Pflegearbeit zwischen den Geschlechtern gibt. Sobald Frauen weniger arbeiten und weniger verdienen, wie es in Deutschland der Fall ist, übernehmen sie häufiger die Pflege von Angehörigen. Sie reduzieren dafür ihre Arbeitszeit oder geben sogar ihre Erwerbstätigkeit ganz auf.
Die Untersuchung schlägt vor, dass ein Ausbau der Pflegeversicherung in Deutschland den sogenannten „Gender Care Gap“ verringern könnte. Dadurch könnten Frauen entlastet und die Gleichberechtigung in der Arbeitswelt gefördert werden. Darüber hinaus würde dies sicherstellen, dass die Pflege von älteren Menschen nicht aufgrund von Geschlechterunterschieden beeinträchtigt wird.
Quelle für die Informationen dieses Artikels waren die Berichte der Funke-Mediengruppe und die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
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