Die Debatte über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland wird fortgeführt. Dabei äußern sich hochrangige Vertreter der Bundeswehr und der Politik unterschiedlich: Während Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Sympathien für das „schwedische Modell“ zeigt, sieht Agnieszka Brugger, Grünen-Fraktionsvize und Verteidigungsexpertin, keinen Nutzen in einer Wiedereinführung.
Position des Bundeswehr-Generalinspekteurs
Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, begrüßt die Debatte und betont, dass die Wehrpflicht eine verlässliche Aufwuchs- und Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte sichere. „Die Aussetzung war eine politische Entscheidung von großer gesellschaftlicher Tragweite“, sagte er dem „Handelsblatt“. Jetzt sei es wichtig, sich für eine starke freiwillige Reserve einzusetzen: „Denn die Geschichte zeigt: Die aktive Truppe beginnt im Krieg, die Reserve beendet ihn.“ Er appellierte an die Unternehmen, Reservisten für Übungen freizustellen. „Ich wünsche mir die Unterstützung der Arbeitgeber, diese wichtige Inübunghaltung möglich zu machen – unter dem Motto: 14 Tage für Deutschland“, so Laubenthal.
Gegenstimmen aus der Politik
Agnieszka Brugger, Grünen-Fraktionsvize und Verteidigungsexpertin, sieht in einer Wiedereinführung der Wehrpflicht jedoch keinen Vorteil. „Eine einfache Wiedereinführung der Wehrpflicht ist aus meiner Sicht keine gute Antwort.“ Sie befürchtet hohe Kosten und Ressourcenbindung ohne die dringend benötigten Spezialisten zu gewinnen. Das von Pistorius favorisierte schwedische Modell hält sie „nicht für ‚eins zu eins‘ umsetzbar“, da es einen großen Musterungsapparat erfordern würde, welcher viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen würde. Aber sie begrüßte Pistorius‘ Informationsreise nach Schweden und sieht Potential für Anregungen zur Personalgewinnung für die Bundeswehr.
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